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Landeshauptstadt: Brandanschlag auf Begegnungshaus

Molotow-Cocktail zerstörte Groß Glienicker Bürgertreff / Kripo ermittelt

Stand:

Groß Glienicke - Auf das Begegnungshaus in der Groß Glienicker Dorfstraße ist in der Nacht zum Donnerstag ein Brandanschlag verübt worden. Es entstand teilweise hoher Sachschaden, Personen wurden nicht verletzt.

Entdeckt hatte den Brand gestern gegen 6.30 Uhr ein Maler einer Berliner Firma, die in den Räumen derzeit renoviert. Der Arbeiter fand eine rußgeschwärzte Küche und ein eingeworfenes Küchenfenster vor. Die Vorstandsvorsitzende des Vereins Begegnungshaus e.V., Erika Plümecke, alarmierte daraufhin Polizei und Feuerwehr. Die Feuerwehr rückte mit sechs Einsatzwagen an und benötigte eine Stunde, um den Schwelbrand zu löschen. „Die Polizei sagte mir, dass Molotow-Cocktails den Brand verursacht haben“, so Plümecke. Einer der Brandbeschleuniger befand sich noch vor dem Küchenfenster. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zum Verdacht der Brandstiftung eingeleitet. In einer offiziellen Stellungnahme sprach die Polizei jedoch von einem „Küchenbrand“ – der Vorfall sollte offenbar heruntergespielt werden.

Laut Erika Plümecke entstand in allen Räumen im Erd- und Obergeschoss des Begegnungshauses hoher Schaden. „Die Küche ist komplett dahin, überall müssen Tapeten und Teppiche entfernt werden.“ Im Haus fanden eine Vielzahl von Kursen statt, die „mindestens bis Ende nächster Woche“ ausfallen müssen. Ein Notbetrieb für die Kinder und Jugendlichen werde in der benachbarten „Villa To“ angeboten.

Der CDU-Fraktionsvorsitzende Steven Breetz verurteilte den Anschlag und bezeichnete ihn als „feige und hinterhältig“. Erika Plümecke rief die Politik auf, sich mehr um die Jugend zu kümmern. „Solch eine Tat kommt nicht von ungefähr.“ Sie wies darauf hin, dass „wir im Moment keinen Stress haben“. Im März 2004 gab es gewaltsame Auseinandersetzungen einzelner Jugendlicher im Begegnungshaus. Damals schwieg ein Teil der Jugendlichen bei den Ermittlungen. „Heute nennen sie Namen, die auch die Polizei kennt“, so Plümecke. Kay Grimmer

Die Polizei bittet die Bevölkerung um Mithilfe und fragt: Wer hat zwischen 4 und 6.30 Uhr verdächtige Personen gesehen oder Geräusche vernommen? Hinweise bitte an die Polizeiwache Potsdam Mitte, Tel.: (0331) 5508-12 24 bis 26, oder jede andere Polizeidienststelle.

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