Landeshauptstadt: „Broadway“: 3570 Passanten pro Stunde
Studie stellt deutliche Belebung der Innenstadt fest / Karstadt-Chef: 30 Prozent über geplantem Umsatz
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Studie stellt deutliche Belebung der Innenstadt fest / Karstadt-Chef: 30 Prozent über geplantem Umsatz Innenstadt - Die Hoffnungen, dass sich durch das Karstadt-Warenhaus die Innenstadt belebt, erfüllen sich: Dies stellt eine jetzt erschienene Untersuchung des auf den Einzelhandel spezialisierten Beratungsunternehmens Kemper“s aus Düsseldorf fest. Danach flanierten am Stichtag 4. Juni, einem Sonnabend, in der Mittagszeit zwischen 12 und 13 Uhr 3570 Passanten durch die Brandenburger Straße. Dies sind rund 1500 Menschen mehr als im Vorjahr, als Kemper“s nur 2085 potenziellen Kunden ermittelte. „Die Potsdamer Innenstadt hat durch das neue Karstadt-Kaufhaus gewonnen“, erklärt Kemper“s-Sprecher Magnus Danneck. Mit den gestiegenen Passantenzahlen kommt die Brandenburger Straße auf Platz 6 der meistbesuchten Einkaufsmeilen in Ostdeutschland, in Brandenburg ist sie die Nummer Eins. Im bundesweiten Vergleich rangiert der „Broadway“ rund um das Karstadt-Stadtpalais dagegen nur auf Platz 98. „Es ist aber in Potsdam gelungen, dass sich der Einzelhandel und das Kaufhaus als Magnet gegenseitig gut ergänzen – solche Pläne können auch schief gehen, wenn die Kunden nur in eine solche Attraktion gehen“, schätzt Danneck ein. Ein weiteres Indiz für die verbesserte Lage der Innenstadt seien die moderat steigenden Mietpreise und die vermehrten Nachfragen nach Investitionen in Potsdams City. Die Belebung spürt auch Harald Kirchfeld, Chef der Potsdamer Karstadt-Filiale. „Früher war auf der Brandenburger Straße zwischen 18 und 20 Uhr fast nichts mehr los, heute ist das ganz anders – gerade in dieser Zeit hat sich aus meiner Sicht die Zahl der Passanten mehr als verdoppelt.“ Die gestiegene Zahl von Innenstadtbesuchern mache sich auch im eigenen Haus bemerkbar. „Wir liegen zur Zeit 30 Prozent über dem geplanten Umsatz und sind hochzufrieden“, so Kirchfeld. Um die Belebung konstant zu halten, werde ein funktionierender Einzelhandel benötigt, sein Haus könne nur als „Beschleuniger“ und „Magnet“ wirken. Ebenfalls ohne Überraschung hört Bärbel Schälicke, die Koordinatorin der AG Innenstadt, die positiven Zahlen aus Düsseldorf. „Im Durchschnitt machen die Händler und Gastronomen jetzt mehr Umsätze.“ Die Befürchtungen, dass die Karstadt-Eröffnung negative Effekte auf die Einzelhändler haben könnte, hätten sich zerstreut: „Hier gibt es die persönlichere Bedienung, das schätzen die Kunden.“ Neben Karstadt würden die vielen Veranstaltungen in diesem Jahr für mehr auswärtiges Publikum sorgen – eine Beobachtung, die Eva Gerber vom Juwelier Herrendorf ebenso gemacht hat: „Es sind mehr Touristen unterwegs in der City.“ Auch wenn sich ihre Umsätze im Vergleich zu 2004 nicht generell gesteigert hätten, fühle sich die Stadt belebter an: „Und da fühle ich mich auch so wohler.“
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