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Landeshauptstadt: Bruch mit dem trügerischen Freund Alkohol Der Weg aus der Abhängigkeit für über hundert verschiedene Pfade

Es sei die Entscheidung, die zähle. Um sich selbst kein unerreichbares Ziel zu stecken, nahm sich Udo Weber vor, nie mehr Alkohol zu brauchen.

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Es sei die Entscheidung, die zähle. Um sich selbst kein unerreichbares Ziel zu stecken, nahm sich Udo Weber vor, nie mehr Alkohol zu brauchen. Er hat es geschafft, Probleme anders zu lösen, als sie wie bisher zu ertränken. „Der Rückfall fängt im Kopf an“, erklärt er. Natürlich gebe es genug Anlässe, ein Bierchen, ein Glas Sekt oder Wein zu trinken. Einen Grund gebe es allerdings nicht. Udo Weber hat keinen einfachen Weg hinter sich. Er kennt Unruhe, Schweißausbrüche und Angst, wenn der Entzug kommt. Er hat gelernt, die kontrollierte Entgiftung durchzuhalten, das wahre Gesicht seines „Freunds Alkohol“ zu erkennen und mit ihm zu brechen. Udo Weber hat einen Weg aus der Abhängigkeit gefunden, das Suchtgedächtnis aber bleibe. „Natürlich schmeckt Wein gut und kann einem auf angenehme Art die Sinne vernebeln.“ Die Folgen von Alkoholmissbrauch aber seien fatal: Fettleber, Nervenschaden, kaputte Bauchspeicheldrüse. Das alles füge einem der „Freund Alkohol“ zu, der sich auf so tückische Weise in das Leben schleiche. „Mein Weg aus der Alkoholabhängigkeit ist nur einer von vielen“, weiß Udo Weber. Hundert Menschen, hundert Wege. „Und jeder muss den eigenen finden.“ Dabei will die von ihm geleitete Selbsthilfegruppe „Der Neue Weg“ für Alkoholabhängige und ihre Angehörigen helfen. Die ersten Schritte seien ähnlich: Entschluss, Entgiftung, Langzeittherapie. Die Krankheit sei eine große Belastung auch für die Angehörigen. Die hielten oftmals nicht durch. Dabei sei eine Unterstützung in der Entwöhnungsphase sehr wichtig. Deshalb biete man auch dieser Gruppe Betreuung an. Betroffenen, die beschlossen hätten aufzuhören, vermittele die Gruppe Ansprechpartner in den Kliniken für die stationäre Langzeittherapie. Im Land Brandenburg werde das in Potsdam, Motzen, Bad Liebenwerda, Lindow und Brandenburg/Havel angeboten. In der Potsdamer Entgiftung In der Aue stelle sich die Gruppe regelmäßig vor. Jeder Patient müsse nicht nur seinen Weg, sondern auch „seine“ Selbsthilfegruppe finden, rät Udo Weber. NIK Die Gruppe „Der neue Weg“ trifft sich immer Dienstags (also auch heute) um 18 Uhr im Sekiz, Hermann-Elflein-Straße 11. Infos unter Tel.: (0331) 6200280.

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