zum Hauptinhalt
Restauriert. Die Sanierung der Tritonenbrücke hat 630 000 Euro gekostet.

©  A. Klaer

Tritonenbrücke im Park Sanssouci: Brücke wieder eröffnet

Nach sieben Monaten Restaurierung können Besucher in Potsdam die Tritonenbrücke wieder überqueren

Stand:

Pünktlich zur Schlössernacht ist die restaurierte Tritonen-Brücke über den Fontänengraben im Park Sanssouci wieder für die Öffentlichkeit begehbar. Seit Januar wurde die Brücke erstmals nach 176 Jahren von Grund auf instand gesetzt. Insgesamt 630 000 Euro kostete die Sanierung der Brücke, die als südlicher Zugang zum Französischen Rondell und den Weinbergterrassen den Parkgraben überquert. Von den Mitteln stammen 495 000 Euro aus dem Fördertopf des Bundesministeriums für Verkehr, Bauen und Stadtentwicklung für nationale Unesco-Weltkulturerbestätten. Weitere 55 000 Euro steuerte die Stadt Potsdam bei. Der Rest kam von der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (SPSG).

Bei einer Routineuntersuchung hatte sich im vergangenen Jahr gezeigt, dass die Brückenkonstruktion erhebliche Schäden aufwies. So waren zehn von zwölf Eisenstützen, die auf einem Balkenrost auf dem Grunde des Fontänengrabens montiert sind, stark beschädigt. Ursache dafür war eine zu starke Belastung vermutlich durch Autos, wie Almut Siegel, Bereichsarchitektin der SPSG im Park Sanssouci, erklärte. Deshalb solle die Brücke in Zukunft autofrei bleiben. Um sie dennoch noch stabiler zu machen, wurden in der Mitte zusätzliche Stützen eingefügt. Außerdem sind die Eisenteile nunmehr mit Korrosionsschutz angestrichen.

Für die heutigen Besucher neu ist auch die Farbe der Eisenteile: Bei der Demontage der Brücke wurden Reste der bauzeitlichen Farbgebung entdeckt. Unter dem Mikroskop der Restaurateure stellte sich heraus, dass der ursprüngliche Anstrich aus einem Bronze imitierenden braunen Untergrund bestand, der mit einer kupfergrünen Lasur überzogen war. Für Hartmut Dorgerloh, Generaldirektor der SPSG, ein Fortschritt: „Das Froschgrün vorher war ja nicht gut anzusehen.“

An beiden Enden begrenzen derzeit noch vier Baugerüste die Seiten der Tritonenbrücke. Diese bleiben auch noch provisorisch stehen, damit die Gäste der Schlössernacht nicht ungewollt in den Fontänengraben fallen. Anschließend sollen dort große Büsche gepflanzt werden. Das entspricht dem historischen Zustand des Brückenzugangs, wie Siegel erläuterte.

Mit der Bauzeit waren sowohl Dorgerloh als auch Oliver Graumann, Fachbereichsleiter Denkmalpflege und Stadtentwicklung, zufrieden. Angesicht der aufwendigen Demontage sei es schnell gegangen. Dabei musste die Brücke Stück für Stück auseinandergebaut werden. Die Teile wurden durchnummeriert und beschädigte Teile durch originalgetreue Nachgüsse ersetzt. Nach der Schlössernacht sollen dann die Uferbereiche neben der Brücke in Ordnung gebracht werden, so Dorgerloh.

Die Restaurierung der Brücke sei der wichtigste Bestandteil der Sanierungen im Park gewesen. Noch im laufenden Jahr sollen die gartendenkmalpflegerischen Arbeiten weitergehen. Wie schon auf der Brücke zu sehen, soll dann auch der Parkweg zwischen den Marmorsphingen und der Großen Fontäne eine wassergebundene Wegdecke bekommen. Außerdem soll die Porphyrbüste von Bernini wieder aufgebaut werden, die Friedrich der Große dort aufstellen ließ. Für Dorgerloh wäre das der krönende Abschluss der Sanierungsarbeiten.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })