
© Karla Fritze/Uni Potsdam
Landeshauptstadt: Brücke zwischen Uni und Wirtschaft
Die Universität Potsdam hat zusammen mit der IHK einen Partnerkreis Industrie und Wirtschaft initiiert
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Die Universität Potsdam will der Vermittlung ihrer Absolventen in die regionale Wirtschaft einen Schub geben. Dazu nimmt am heutigen Mittwoch in Potsdam der Partnerkreis Industrie und Wirtschaft seine Arbeit auf. Bereits 15 Unternehmen sind Mitglied in dem Kreis, der die Verbindung zwischen regionalen Unternehmen und der Hochschule stärken soll. Die Industrie- und Handelskammer Potsdam unterstützt den Zusammenschluss als Leitpartner in hervorgehobener Position.
Dem Präsident der Universität, Oliver Günther, ist es ein dringendes Anliegen, den meist hochqualifizierten Absolventen seiner Hochschule den hiesigen Arbeitsmarkt näher zu bringen. Viele Absolventen würden Brandenburg verlassen, weil sie zu wenige der regionalen Unternehmen kennen und das Potenzial des lokalen Arbeitsmarktes unterschätzen. „Mit dem Partnerkreis schafft die Universität ein Netzwerk, das unseren Absolventinnen und Absolventen interessante berufliche Perspektiven in der Region und ihren Unternehmen aufzeigt“, sagte Günther gegenüber den PNN. Man will Synergien für Alumni und Unternehmen schaffen und den Transfer von jungen Fachkräften und wissenschaftlichen Erkenntnissen in die Praxis erleichtern.
Die Universität Potsdam sehe sich in der Verantwortung für ihre Absolventen. Mit der neuen Brücke in die Wirtschaft will die Hochschule aber nicht nur ihre Absolventen unterstützen. Ziel ist es auch, den Fachkräftemangel der Unternehmen und die Abwanderung aus der Region zu bekämpfen. „Dies ist auch angesichts der demografischen Entwicklung Brandenburgs dringend geboten“, so Günther.
Die Unternehmen erhalten je nach Beitrag – gestaffelt von 500 bis 5000 Euro pro Jahr – verschiedene Leistungspakete von der Uni geboten. Individuell gestaltete Verträge beinhalten neben der Vermittlung qualifizierter Fachkräfte unter anderem auch das Angebot von Schulungen und Weiterbildungen, die Nutzung der Kapazitäten und Infrastruktur des Wissens- und Technologietransfers, attraktive Veranstaltungen und vielfältige Vermarktungsmöglichkeiten. Möglich sind unter anderem Werbemaßnahmen im Uni-Umfeld, die Mitwirkung an Fördermaßnahmen für Akademiker, die gezielte Personalauswahl wie auch Workshops, Vorträge in Uni-Kursen oder auch fachlicher Input zu Vorlesungen. Neben Absolventen will die Uni auch Praktikanten vermitteln. Auch will man Beratungsleistungen, fachliche Zusammenarbeit sowie die Unterstützung bei der Markenbildung von Unternehmen anbieten. Für die Studierenden sollen aus der Verbindung nicht nur attraktive Karrierechancen entstehen. Auch praxisnahe Studieneinheiten und tragfähige Netzwerke sollen aus dem Zusammenschluss erwachsen. Bereits vorhandene Strukturen der Universität Potsdam sollen in den Partnerkreis einbezogen und ausgebaut werden, zudem will man neue aufbauen.
Einer der führenden Köpfe des Partnerkreises ist der Geschäftsführer der UP Transfer Gesellschaft für Wissens- und Technologietransfer, Dieter Wagner, der bis zu seiner Emeritierung 19 Jahre lang Professor für Betriebswirtschaftslehre an der Uni Potsdam war. Der Experte für Organisation und Personalwesen erwartet, dass der Kreis den Austausch der Region mit der Universität und ihren hochqualifizierten Studierenden weiter verbessern wird. „Wir freuen uns, dass wir bereits 15 Unternehmen für diesen Partnerkreis gewinnen konnten und sind uns sicher, dass sich diese Zahl weiter erhöhen wird“, so Wagner. Weitere Gespräche würden derzeit geführt.
Der Brückenschlag in die Wirtschaft könne allerdings nur ein erster Schritt sein, betonte Uni-Präsident Günther. „Auch auf Seiten des Landes sollten die Anstrengungen im Bereich Wissens- und Technologietransfer weiter verstärkt werden“, sagte er. „So ließe sich eine Hebelwirkung erreichen, die die Wirkung der Hochschulen für das Land insgesamt, für Wirtschaft und Wohlstand in Brandenburg, noch verstärken würde.“
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