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Von Erhart Hohenstein: Brückenschlag auf der Glienicker Brücke

Schlauchstafette zum Feuerwehrtag wurde an Berliner Jugendfeuerwehren weitergegeben

Stand:

Berliner Vorstadt - Einen „Brückenschlag" der besonderen Art vollzog am Sonnabendmorgen gut hundert Jugendfeuerwehrleute aus Brandenburg und Berlin. Auf der Glienicker Brücke übernahmen die Hauptstädter die fantasievoll geschmückten, ein Meter langen Schlauchstücke, die seit dem Vorjahr aus Süddeutschland von Bundesland zu Bundesland unterwegs sind. Am 20. März wird der bunt zusammengesetzte Schlauch seinen Weg fortsetzen. Die Berliner geben ihn an Sachsen-Anhalt weiter, mangels einer gemeinsamen Grenze am Brandenburger Tor.

Im Sommer soll die dann auf eine stattliche Länge angewachsene Schlauchschlange auf dem Deutschen Feuerwehrtag 2010 in Leipzig übergeben werden. Anschließend wird er im Feuerwehrmuseum in Fulda seinen Platz finden.

Die brandenburgische Landesjugendfeuerwehr hat ihren ein Meter langen Schlauch zum Thema „20 Jahre Mauerfall und Wiedervereinigung“ gestaltet. Dies würdigte Landesinnenminister Rainer Speer in seiner Ansprache. Wie anschließend hohe Feuerwehrfunktionäre schilderte er seine Erinnerungen an den Mauerfall, als er im Trabi erstmals über die freigegebene Glienicker Brücke fuhr. Mit ihrer Aktion werde die Deutsche Jugendfeuerwehr dokumentieren, dass sie in Ost wie West eng zusammenarbeitet. Speer wies auf die hohe Bedeutung der Nachwuchsgewinnung für die Freiwilligen Feuerwehren hin, die Leben und Gesundheit, Hab und Gut der Bürger schützen. Bei einer anschließenden Gesprächsrunde in der Villa Schöningen wurde deutlich, dass die Feuerwehr sich auch auf aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen einstellen muss. Die Ausbildung, die Uniform, das von Disziplin und Kameradschaft geprägte Gemeinschaftsleben besitzt erhebliche Anziehungskraft auch auf rechtsextrem eingestellte Jugendliche. Ein achtköpfiges Team der Landesjugendfeuerwehr hat deshalb ein Demokratieprojekt gestartet, in dem dieser Gefahr von der Ausbildung bis hin zu einer Notfall-Hotline begegnet wird.

Wie Stadtjugendwart Sven Driest erklärte, existieren in Potsdam 14 Jugendfeuerwehren mit 144 Mitgliedern. Diese relativ hohe Zahl ergebe sich vornehmlich aus den Jugendgruppen der Freiwilligen Feuerwehren in den eingemeindeten Ortsteilen. Die Jugendlichen durchlaufen eine sorgfältige Ausbildung, deren Erfolge sie jährlich in einem Stadtpokalwettkampf nachweisen. Er wurde 2009 von der Jugendwehr Eiche gewonnen. In diesem Jahr findet er im Juni im Lustgarten statt. Vorgesehen ist auch wieder ein Ferienlager. Driest wies darauf hin, dass die Kinder und Jugendlichen natürlich nicht zu Brand- und Katastropheneinsätzen herangezogen werden. Dies setze einer Ausbildung voraus, deren schwierigste Bestandteile erst in einem Alter ab 18 Jahren absolviert werden dürfen.

Spitzenreiter in Brandenburg bei den Jugendfeuerwehren ist der Kreis Potsdam-Mittelmark. Hier gibt es 125 Gruppen mit 715 Mitgliedern.

Erhart Hohenstein

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