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Lange Schlange vor dem Bürgerservice Potsdam in der Yorckstraße

© Sabine Schicketanz/ PNN

Bürgerservice Potsdam: Stadt lehnt Abkehr von Online-Buchung ab

Die Fraktion Die Andere will das Termin-Chaos beim Bürgerservice entschärfen. Doch die Stadt verteidigt die Online-Buchung – und verweist auf Verbesserungen.

Stand:

Trotz anhaltender Probleme beim Potsdamer Bürgerservice lehnt die Stadtverwaltung die von der Fraktion Die Andere geforderte radikale Reform mit der Abkehr von der Online-Terminvergabe ab. Das geht aus der Stellungnahme der Verwaltung für den entsprechenden Antrag der Fraktion Die Andere hervor.

Die Andere hatte auf nicht enden wollende Probleme seit der Umstellung auf die Online-Buchung und lange Schlangen am „terminlosen Mittwoch“ verwiesen. Am Mittwochnachmittag beispielsweise waren die ersten freien Termine via Online-Buchung am 24. Oktober verfügbar. Betroffene berichten zudem selbst mit gebuchtem Termin von Wartezeiten vor Ort von rund 40 Minuten.

Grundsätzlich könnten „an termingebundenen Tagen deutlich mehr Bürgerinnen und Bürger bedient werden“, erklärt die Stadt nun in ihrer Stellungnahme, ohne Zahlen zu nennen.

Die Anzahl der Wartenden am terminlosen Mittwoch habe reduziert werden können, erklärt sie weiter. In der Regel sei die Warteschlange „bereits gegen 8.30 Uhr abgebaut“. Tatsächlich mag dann zwar die Schlange nicht mehr sichtbar sein, die Menschen warten aber weiter auf die Bearbeitung ihres Anliegens. Denn die Schlange dient nur zur Vereinbarung eines Termins am selben Tag. Wer nicht innenstadtnah arbeitet und spontan Pausen nutzen kann, der muss sich für den Ämtergang den ganzen Tag freinehmen.

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Die Stadt verweist auch auf eine neue Terminverwaltungssoftware, die „ab Herbst 2024“ starten soll und Mehrfachbuchungen vermeiden soll. Derzeit würden pro Monat rund 89 Mehrfachbuchungen festgestellt und wieder freigegeben. Zum Vergleich: An einem Tag sind laut Terminbuchungssystem bis zu 91 Termine verfügbar.

Die Stadt schlägt vor, den Die-Andere-Antrag in einen Prüfauftrag umzuwandeln und bis Ende November selbst ein „Konzept zur Verbesserung der Situation beim Bürgerservice“ vorzulegen. Als erfolgreich habe sich eine Initiative erwiesen, als Dienstleistungen im Kiez angeboten wurden.

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Der mittlerweile aus der Partei ausgetretene frühere Potsdamer Linke-Stadtverordnete Sascha Krämer meldete sich am Mittwoch demonstrativ aus dem Bürgerservice in Flensburg per Kurznachrichtendienst X zu Wort. In nur zehn Minuten sei alles erledigt gewesen, schildert er – vom Ziehen der Nummer bis zur Antragsstellung für ein Führungszeugnis. „Ohne Online-Buchung, ohne Frust und Warten, dafür mit viel Freundlichkeit“, so Krämer: „Wahnsinn.“ Krämers Lebensgefährtin Noosha Aubel, die frühere Potsdamer Jugend- und Kulturbeigeordnete, hatte im Juli ihre neue Stelle als Stadträtin in Flensburg angetreten.

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