
© Andreas Klaer
Landeshauptstadt: Charakterbau mit Giebeldach
Universität feierte Richtfest für Drittmittelgebäude
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Babelsberg – 44 Millionen Euro hat die Universität Potsdam im vergangenen Jahr selbst eingeworben. Diese Drittmittel, die neben den 100 Millionen vom Land in den Haushaltstopf von Brandenburgs größter Hochschule fließen, entsprechen rund 800 Arbeitsplätzen. Damit ist die Uni bei den Drittmitteln bundesweit ganz vorne. Und dafür bekommt sie nun ein eigenes Haus, in dem Drittmittelprojekte verwirklicht werden können. Wie eine ausladende Skihütte thront der Beton-Rohbau mit markantem Knick nun am Campus Griebnitzsee. Erst im Mai dieses Jahres war der Grundstein gelegt worden. Am gestrigen Mittwoch wurde für das 9,6 Millionen Euro teure Gebäude bereits Richtfest gefeiert.
Auf über 2200 Quadratmetern Nutzfläche sollen Räume für Drittmittelprojekte sowie für die Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät der Universität entstehen. Im August 2013 will man bereits einziehen, um das langgezogene Gebäude mit dem charakteristischen Giebeldach im folgenden Wintersemester nutzen zu können. Der Bau des Architekturbüros „sauerbruch hutton“ fügt sich unaufdringlich zwischen die historischen Villen und das moderne Klinkergebäude der Informatiker ein. Trotz seiner Größe ist es eher flach, das vierte Geschoss ist bereits das Dachgeschoss. Nachhaltig wurde gebaut, mithilfe von Geothermie will man die Betriebskosten niedrig halten.
Zu den ersten Nutzern soll im kommenden Jahr ein Graduiertenkolleg zählen, das sich mit „vertrackten Problemen“ beschäftigt. Sicher auch ein interessantes Thema für die Landespolitik, wie Uni-Präsident Oliver Günther beim Richtfest mit Augenzwinkern in Richtung der anwesenden Minister sagte. Finanzminister Helmuth Markov (Linke) hatte zuvor betont, dass bei allen Debatten um die Hochschulfinanzierung nicht vergessen werden sollte, dass seit 1991 rund 350 Millionen Euro in Gebäude der Uni geflossen sind. Das spreche für die fortwährende Prioritätensetzung für Wissenschaft und Hochschulen im Lande. Dem pflichtete auch Wissenschaftsministerin Sabine Kunst (parteilos) gerne bei.
Uni-Präsident Günther gab der Politik dann noch mit auf den Weg, dass nicht nur die vielen neuen Mitarbeiter aus dem Drittmittelsektor das Steueraufkommen im Lande erhöhen dürften, sondern auch die hohe Zahl der Studierenden am Campus Griebnitzsee die Wirtschaftskraft des Landes beflügeln werde. Jan Kixmüller
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