Sport: Claudia Hoffmann im EM-Halbfinale
Nun muss sich die Potsdamer 400-m-Läuferin steigern/Für Melanie Seeger und Sabine Zimmer gilt es heute
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Claudia Hoffmann konnte gestern Vormittag im Ullevi-Stadion zu Göteborg tief durchatmen: Bei den Leichtathletik-Europameisterschaften gelang der Läuferin des SC Potsdam der erste Schritt Richtung 400- m-Finale. Ihre 52,55 s im dritten Vorlauf hinter Swetlana Pospelowa (Russland/51,69), Mariyana Dimitrowa (Bulgarien/52,04) und Solene Desert (Frankreich/52,3) reichten gerade so zu Platz 16 und damit zum Weiterkommen. „Ich hatte mir mehr erhofft. Es hätte mehr drin sein müssen“, gestand die 23-Jährige, die schon früh um sechs aus den Federn musste. „Es war ein schlechter Lauf, ich kam nicht richtig ins Rennen, bin ein bisschen langsam angelaufen“, berichtete sie per Handy ihrem Heimtrainer Frank Möller. Der blieb (noch) gelassen. „Das war zwar heute noch nicht das Gelbe vom Ei, aber bei den Hallen-WM im März in Moskau war es ähnlich. Da rutschte Claudi gerade so ins Halbfinale, in dem sie sich deutlich steigerte. Das kann sie auch jetzt.“ Das wird die Deutsche Meisterin heute auch müssen, um sich den Endlauf- Wunsch zu erfüllen. Über zwei Sekunden schneller als sie war gestern die Vorlauf- Beste, die Bulgarin Wanja Stambolowa (50,39).
Wenn sich Hoffmann heute um kurz nach 19 Uhr in den Startblock hockt, werden ihre beiden Klubkameradinnen Melanie Seeger und Sabine Zimmer schon im Ziel sein: Gegen 18.45 Uhr werden die Geherinnen nach ihrer 20-Kilometer- Konkurrenz zurück erwartet. Den beiden Potsdamerinnen werden dabei nur Außenseiter-Chancen eingeräumt. Seeger, die sowohl eine Nierenbeckenentzündung als zuletzt auch Achillessehnenbeschwerden gut auskurierte, hat zwar noch Probleme mit einem überstrapazierten Gesäßmuskel, „aber das ist kein Handicap für den Wettkampf“, sagte die 29-Jährige den PNN. Den heutigen Kurs habe sie vorab nicht genau inspiziert, „weil ich das nie mache“, erzählte Seeger, die mit einer Jahresbestzeit von 1:29:15 Stunden ins Rennen geht. „Ich habe die Strecke nur mal gekreuzt und gesehen, dass sie hügelig ist. Das hatte ich gehofft, denn das liegt mir. Nun freue ich mich auf den Wettkampf.“ Ihr konkretes Ziel will die Potsdamerin nicht verraten, „aber ich bin gut vorbereitet und optimistisch.“
Sabine Zimmer hüllt sich vorm EM-Rennen lieber ganz in Schweigen. „Ich will vor dem Wettkampf offiziell nichts sagen, nur soviel: Ich bin nicht verletzt und nicht krank und hoffe auf das Beste“, erklärte die Deutsche Meisterin und Deutsche Rekordhalterin (1:27:56), die erst gestern mit einer Jahresbestzeit von 1:29:54 h im Gepäck von Potsdam nach Göteborg flog. Dort gelten die Russinnen Olga Kaniskina (1:26:02) und Irina Petrowa (1:26:14) sowie Rita Turawa (Weißrussland/1:26:11) als Favoritinnen. Michael Meyer
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