Landeshauptstadt: Cool und männlich
Kino-Vino am Neuen Palais präsentiert „Jargo“
Stand:
Kino-Vino am Neuen Palais präsentiert „Jargo“ Der Film „Jargo“ lief bei den Jugendfilmen der Berlinale 2004 über die Leinwand. Am Samstag um 14 Uhr steht der Streifen über die erste Liebe und das Erwachsenwerden auf dem Programm von Kino-Vino, dem Open-Air-Film-Festival, das am Freitag und Samstag vor dem Neuen Palais stattfindet: Erfolgreiche Filme aus Berlin und Brandenburg, Wein aus der Pfalz und Gourmet-Küche sind für die Kinoabende vor dem Schloss angesagt. Jargo (gespielt von Constantin von Jascheroff) ist keiner von den Kids aus dem Kiez. Er hat in Saudi Arabien gelebt, sein Vater hat dort als Ingenieur gearbeitet, nach dessen Tod kehrte Jargo mit seiner Mutter nach Deutschland zurück. Sie ziehen ins Märkische Viertel nach Berlin. Hier lernt Jargo, der es bis zu seinem 16. Lebensjahr geschafft haben will, ein Mann zu sein, den coolen Türken Kamil kennen, Emilia, ein Mädchen aus einem Haus, und Mona, in die er sich verliebt. Was sich zunächst nach normalem Jugendalltag anhört, entwickelt sich schnell zum Drama. Erste Liebe, Drogen, Rivalität, Rache und Schmerz mischen das Leben neu auf. Jargo steht dazwischen – und sucht nach einem Weg aus dem Dilemma. Die Regisseurin und Autorin Maria Solrun Sigurdardottir lässt in ihrem vom Medienboard Berlin-Brandenburg geförderten Film zwei unterschiedliche Kulturen zusammenprallen. Und zeigt das in Randgeschichten, wie dem Abend im typisch deutschen Disko-Keller, in dem die Kids mit orientalischem Hüftschwüngen tanzen. Viel Platz lässt der Film seinen jugendlichen Protagonisten. Erwachsene tauchen nur am Rande auf, sind deshalb aber nicht weniger überzeugend: Udo Kier zum Beispiel kommt authentisch und sehr witzig daher, wenn er den wenig hilfreichen Vater gibt („Hab'' ich was Schlimmes gesagt?“). Oft treten Eltern nur in Form kurzer Sätze aus dem Off in Erscheinung. „Jargo“ ist ein durchweg spannender, lustiger aber auch nachdenklicher Film über einen jungen Mann, der beginnt, sich selbst kennen zu lernen und dabei an seine Grenzen stößt – das meint die Kinokritik. Maha Tagesticket 8 Euro, zzgl. VVK-Gebühr, unter 15 Jahren Eintritt frei, Ticket-Tel. 0180/5170517, www.kinovinofestival.de
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: