Landeshauptstadt: Da fühlt sich der Biker wohl
Das Potsdamer Dorint-Hotel wurde vom ADAC als motorradfreundliche Unterkunft ausgezeichnet
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Das Wetter ist im Moment alles andere als motorradfreundlich, aber ein richtiger Freak scheut weder Regen noch Kälte. Der unverdrossene Biker hat sein Zweirad längst Wind und Wetter angepasst, es mit heizbaren Griffen und Sitzen sowie einem Windschutz ausgerüstet. Doch auch er will seine verdienten Pausen.
In denen zieht es ihn verständlicherweise dorthin, wo er nicht nur freundlich empfangen wird, sondern auch zusätzlichen Service erwarten darf, seine Kleidung trocknen kann und Reparaturhilfen findet. All das bietet in Potsdam das Dorint-Hotel. Für diesen Service wurde es vom ADAC jetzt als motorradfreundliches Hotel ausgezeichnet.
Rund 20 Punkte wurden dafür abgefragt, war von Thomas Raguse zu erfahren, der ehrenamtlich für den ADAC arbeitet und zusammen mit Frank Förster die Zertifizierungen in den beiden Bundesländern Berlin und Brandenburg begleitet. Die Ansprüche reichen von guten Parkmöglichkeiten über Reparaturservice bis zum Freizeitangebot. An Hotels in Rheinsberg, Kremmen und Tempelhof ist die Auszeichnung bereits vergeben worden. Jetzt ging sie außer an das Dorint in Potsdam auch an ein Hotel in Cottbus.
Bei den Potsdamern konnte die Liste schnell abgehakt werden: Parkplätze, Werkzeugkisten, Trockenmöglichkeiten sind vorhanden. Ausflugstipps gibt es jede Menge. Motorradfreundlich ist übrigens auch Hotelchef Stefan von Heine, der eine 1200er BMW RT „im Stall“ stehen hat. Er kann sich schnell in Bikernöte einfühlen.
Das beste Angebot des Dorint aber ist Mirko Schiers (37). Der Stahnsdorfer Zweiradmechaniker bietet zusammen mit dem Dorint geführte Motorradtouren an, bei denen der Biker von der Routenplanung bis zur Unterkunft rundum betreut wird. „Motorradfahren ist etwas ganz anderes als im Auto sitzen“, meint Schiers auf die Frage, warum der Motorradsport immer mehr Anhänger gewinnt. „Man ist der Natur viel näher. Wenn man zum Beispiel an einem gelben Rapsfeld entlangfährt“, sagt er schwärmend, „dann empfindet man die Farben viel deutlicher, als wenn man im Auto sitzt.“
In diesem Jahr waren zum Beispiel die Fahrten zu Brandenburger Herrenhäusern sehr gefragt. Aber auch bis zur Insel Rügen reichen die Ausflüge. Der Stahnsdorfer fährt selbst eine 1100er BMW RT und die ist für Touren bestens ausgerüstet. Motorradfahren sei eben etwas ganz anderes, eigenes, findet Schiers.
Doch obwohl man im Dorint für die Biker gut gerüstet ist, kommen noch nicht allzu viele, sagt Empfangsleiterin Tanja Schultz. Die meisten seien aus Skandinavien. Es gibt also noch großes Potenzial in Ost, Süd und West, Brandenburg per Zweirad zu erobern.Hella Dittfeld
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