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Landeshauptstadt: „Da ist klar Luft nach oben“

PMSG-Chef Jennert über das Tourismusmarketing

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Herr Jennert, Sie sind seit Januar Chef der neuen Pro-Potsdam-Tochter Potsdam Marketing und Service GmbH (PMSG), die die Landeshauptstadt künftig touristisch vermarkten soll. Manche fragen sich: Kann die Pro Potsdam, eine Baugesellschaft, das überhaupt?

Natürlich. Wir sind ja ein eigenständiges Unternehmen mit viel touristischer Kompetenz. So haben wir 15 Mitarbeiter von der Potsdam Tourismus Service, der PTS, übernommen, die bislang für Potsdams Vermarktung zuständig war. Bei uns arbeiten Experten aus Hamburg und von Air Berlin. Und ich selbst war neun Jahre lang Geschäftsführer des Landestourismusverbandes Brandenburg.

Wo sehen Sie Nachholbedarf?

Wir wollen vor allem mehr ausländische Besucher dazu bewegen, in Potsdam zu übernachten. Der Anteil von ausländischen Gästen bei den Übernachtungszahlen liegt bei knapp elf Prozent. Da ist klar Luft nach oben. Zudem wollen wir für Potsdam als Tagungs- und Eventstandort werben. Wir haben hier sehr gute Veranstaltungsorte, deren Potenzial aber noch zu wenig genutzt wird.

Wie wollen Sie die Vermarktung der Landeshauptstadt künftig ausrichten?

Zunächst einmal gilt es, die bestehenden Netzwerke weiter zu nutzen und Vertrauen bei unseren Partnern aufzubauen. Ziel ist es in diesem Jahr, den guten Standard der PTS zu erreichen. Als nächsten Schritt müssen wir uns dann überlegen, wofür Potsdam als touristische Marke künftig stehen soll.

Seit Jahresbeginn gibt es auch in Potsdam islamfeindliche Pogida-Demos. Sehen Sie eine Gefahr für den Tourismus?

Nein. Bei den Hotelbetreibern ist das überhaupt kein Thema, wie etwa in Dresden. Aber die dortigen Verhältnisse sind mit Potsdam überhaupt nicht zu vergleichen. In Dresden gehen zehntausende Islamgegner auf die Straße. Darüber wurde auch überregional und international berichtet. Das hat Dresden sehr geschadet. In Potsdam reden wir über 80 Pogida-Marschierer und mehrere hundert Gegendemonstranten – ein positives Signal von Zivilcourage.

Die Fragen stellte Peer Straube

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