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Süße Leckerei. Susanne Müller in ihrem Laden „Schokokunst“.

© Manfred Thomas

"Schokokunst" feiert 10.Geburtstag: Das Beste aus der Bohne

Der Schokoladen „Schokokunst“ in Potsdam, der mit allerlei Köstlichkeiten berauscht, wird zehn Jahre alt. Inhaberin Susanne Müller feiert das mit Freunden und Kunden.

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Potsdam - Gut, dass sie nicht auf den Unternehmensberater hörte, der eines Tages in ihrem Laden stand. Der wollte Susanne Müller überreden, ihr Sortiment zu ändern. Zu teuer sei hier alles, meinte er. Aber gute Schokolade hat ihren Preis, war und ist die Inhaberin von „Schokokunst“ überzeugt. Und findet in Potsdam und Berlin ihre Liebhaber. Seit zehn Jahren mittlerweile, am heutigen Mittwochnachmittag wird das Jubiläum in dem kleinen Lädchen in der Hebbelstraße gefeiert – mit Musik und natürlich mit viel Schokolade.

Susanne Müller kommt aus der Fotografie, aus Zeiten vor der Digitalisierung. Die Umstellung wollte sie nicht mitmachen, lieber orientierte sie sich ganz um. Das geschah eher spontan, ein Fernsehfilm gab den Ausschlag. Sie wollte ins Schokoladengeschäft. Sie las und lernte, besuchte Hersteller, wollte alles wissen, was es über den Weg von der Kakaopflanze bis zum Endprodukt im Regal zu erfahren gab. Dann richtete sie das Geschäft in dem Holländerhaus so her, dass es zu ihrer Philosophie passte.

Schokolade als Gesamtkunstwerk

Es ist ein bezaubernder Schoko-Tempel geworden. Der den Eintretenden berauscht, mit allerlei Düften, mit Musik aus dem Soundtrack von „Chocolat“ und natürlich einem Angebot, das es so nirgendwo anders gibt. Tafelschokolade und Pralinen aus aller Welt, für Rohköstler und Allergiker, Vollmilch-Schokolade mit Ziegen, Schafs-, Büffel- oder Eselsmilch. Allesamt ohne Zusatzstoffe wie künstliche Aromen, Konservierungsstoffe oder, noch schlimmer, Streckungsmittel. Alles, was nichts in einer guten Schokolade zu suchen hat. Alles zudem ausschließlich fair hergestellte und gehandelte Ware. Bei dem Chocolatier ihres Vertrauens lässt sie von ihr entworfene Schokoprodukte herstellen, Königin Luise und den Alten Fritz als Relief und den Schoko-Mohren, den es so schließlich als Büste im Park Sanssouci gibt. Der sieht aus wie aus Bronze oder Marmor, reinbeißen mag man hier gar nicht. Hier findet man Geschenke, die man am liebsten selber behalten möchte. Für den schnellen Genuss gibt es 15 Sorten heiße Schokolade in Löffelkonsistenz, aber garantiert ohne Verdickungsmitttel. Jahrelang sei hier regelmäßig ein Liebespaar für den mexikanischen Liebestrank eingekehrt. „Hat leider nicht gehalten, die Liebe, das haben sie mir später erzählt. Sehen Sie, ich bin eben manchmal auch Sozialarbeiterin.“ 

„Schokokunst“, Hebbelstaße 46

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