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Landeshauptstadt: Das dritte Haus im Visier

Naturkundemuseum feierte am Sonntag zehn Jahre Ständehaus und stellte Zukunftspläne vor

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Innenstadt - Vor zehn Jahren, am 14. November 2001, wurde das Ständehaus in der Breiten Straße 13 nach Sanierung als eigenständiges Potsdamer Naturkundemuseum eröffnet. Bis dahin war die Naturkunde eine Abteilung des städtischen Museums gewesen. Erstmalig konnte nun ein Querschnitt durch die Tier- und Pflanzenwelt Brandenburgs gezeigt und die Artenvielfalt einst und heute mit all ihren Veränderungen und Bedrohungen durch den Klimawandel vor Augen geführt werden.

Vor gut einem Jahr wurde zusätzlich das Haus Breite Straße 11 dem Museum als Funktionsgebäude zugeschlagen und enthält jetzt Arbeits- und Magazinräume, unter anderem die Präparatorenwerkstatt. Bis 2020 möchte der Direktor des Naturkundemuseums, Detlef Knuth, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Museum ein Wissenschaftsschaufenster zusammen mit dem Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK) und der Universität ausbauen. Knuth geht zwar 2016 in den Ruhestand, doch bis dahin möchte er die Parameter für das neue Haus festgelegt haben.

Ein erster Schritt dafür steht kurz vor dem Abschluss, wie er am Sonntag anlässlich des zehnjährigen Bestehens des Museums im Ständehaus erklärte: Die Mitarbeiterin, die die Voraussetzungen für das Wissenschaftsschaufenster schaffen soll, ist gefunden. „Ich habe mich bereits entschieden, wen ich haben möchte“, sagte Knuth. Der Personalrat habe aber das letzte Wort. Im Dezember soll die neue Mitarbeiterin vorgestellt werden.

Das Wissenschaftsschaufenster soll – als hochmoderner Neubau mit nachhaltiger Energieversorgung ausgestattet – auf der Grünfläche zwischen Naturkundemuseum und Hochhaus entstehen. Das Gelände gehört der Stadt. Gespräche mit dem Oberbürgermeister, dem Baubeigeordneten und der Wirtschaftsförderung sind Anfang 2012 geplant. Geld müsse von Stadt, Land und der Europäischen Union kommen. Die Uno habe ab 2012 ein „Jahrzehnt der Biologischen Vielfalt“ ausgerufen und genau diesen Auftrag werde auch das Wissenschaftsschaufenster haben, so Knuth. Seine neue Mitarbeiterin solle nicht nur das Profil des Hauses in Bezug auf Klimawandel und Auswirkungen auf Natur und Umwelt schärfen, sondern auch die Grundlagen für eine wissenschaftliche Zusammenarbeit mit der Universität und den Instituten genau benennen. Es müsse neben den Ausstellungen auch Räume für Vorlesungen und wissenschaftliche Arbeit geben. Die Zukunft des Naturkundemuseums samt Wissenschaftsschaufenster kann sich Knuth als überregionale Stiftung vorstellen. Für die Modernisierung der Dauerausstellung hofft Knuth für 2013 auf Geld der Stadt.

Gestern hatte das Naturkundemuseum bei freiem Eintritt zur Besichtigung besonderer Objekte und zum Tiermärchen-Nachmittag eingeladen. Rund 18 000 Besucher wurden 2011 gezählt, etwa genau so viele wie im Vorjahr. „Wenn wir einen Sprung nach vorn machen wollen“, so Knuth, „müssen wir modernisieren.“ Geplant für das zweite Halbjahr 2012 ist eine Storchenausstellung. Von den 19 Storchenarten der Welt, von denen einige stark vom Aussterben bedroht sind, hofft Präparator Christian Blumenstein mindestens 17 zeigen zu können. Dafür sollen zwei Räume der Dauerausstellung ausgeräumt und später neu gestaltet werden.

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