
© A. Klaer
Potsdam Museum: Das Gitter darf nicht weg
Das umstrittene Treppengitter im Potsdam Museum sollte eigentlich 2017 abgebaut werden, für 100.000 Euro. Doch die Stadt darf den Rückbau gar nicht finanzieren.
Stand:
Potsdam - Es ist das vorläufige Ende einer jahrelangen Posse: Die Kommunalaufsicht des Landes Brandenburg hat der Stadt Potsdam verboten, den Rückbau des umstrittenen Treppengitters im Potsdam Museum zu finanzieren. Stadtsprecher Markus Klier bestätigte, die Aufsichtsbehörde habe die Finanzierung dieser freiwilligen Leistung abgelehnt – vor allem weil Potsdam schon bis mindestens 2024 Kredite für etwa dringend nötige Schulneubauten aufnehmen muss. Daher könne der Rückbau nicht vor 2025 vorgenommen werden. Ein Widerspruch gegen den Bescheid der Aufsicht sei aus formalen und inhaltlichen Gründen nicht möglich, machte Klier deutlich. Auch eine Sprecherin des zuständigen Landesinnenministeriums bestätigte die Darstellung, angesichts der angespannten Haushaltslage in Potsdam.
Der Rückbau war zuletzt für 2017 geplant, dafür hätte das Museum am Alten Markt mindestens zwei Monate schließen müssen. Von Kosten bis zu 100 000 Euro war die Rede. Das Gitter, das das Treppenhaus seit der Eröffnung des Museums im September 2012 ziert oder nach Meinung von Kritikern verschandelt, war scharf kritisiert worden – es verwehre bewusst den Blick auf das Landtagsschloss, so ein Argument. Zudem sei es ohne Absprachen und denkmalrechtliche Genehmigung eingebaut worden. Der Kommunale Immobilienservice (Kis) als zuständiger Bauherr der Umbaumaßnahmen hatte hingegen stets auf das Urheberrecht des zuständigen Architekten verwiesen. Auf Antrag der Grünen hatten die Stadtverordneten schließlich 2014 den Rückbau des Gitters verfügt. Danach gab es Streit, aus welchem Ressort die Maßnahme finanziert werden sollte, der Kis hatte das Kulturressort im Blick.
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