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Kunsthallen-Pläne für Potsdam: „Das ist Weltklasse“

Auf der Suche nach einem großen künstlichen Lichtraum: Der Potsdamer Architekturprofessor Bernd Albers über den Langen Stall und das Palais Barberini und ob sich diese Gebäude für eine Kunstsammlung eignen.

Stand:

Zwei namhafte Bauten der Potsdamer Stadtgeschichte werden in nächster Zeit neu realisiert, das Palais Barberini und der Lange Stall. Beide Gebäude sind als Orte für die Kunst im Gespräch, doch welches ist dafür besser geeignet?

Beide sind geeignet. Doch man müsste den Begriff Kunstausstellung aufweiten und differenzieren. Ein Museum für zeitgenössische Kunst, da rechne ich das 20. Jahrhundert mit ein, wäre sicherlich besser im Langen Stall unterzubringen, viel besser als im Palais Barberini. Während eine Sammlung Alter Meister in einem palaishaften Gebäude wie dem Barberini gut unterzubringen wäre. Das haben auch die Untersuchungen ergeben, die ich selbst gemacht habe. Es sind also komplementäre Programme, die diskutiert werden müssten.

Lesen Sie das vollständige Interview in der WOCHENENDAUSGABE der POTSDAMER NEUESTEN NACHRICHTEN

Moderne Kunst im Langen Stall, Alte Meister im Palais Barberini?

Ich würde von Kunstmuseum Barberini und Kunsthalle Langer Stall sprechen. Das klingt ja schon im Namen mit: Der Stall bietet eher eine großräumliche Möglichkeit, Kunst auszustellen. Auch mit stärker wechselndem Charakter, auch mit Skulpturen. Natürlich hat der Stall die einzigartige Qualität, wegen des geschlossenen Daches schon per se einen Kunstlichtraum zu ermöglichen. Das muss im Barberini dagegen mühsam erzeugt werden, da die meiste Kunst extrem lichtempfindlich ist.

Bernd Albers

, geboren 1957 in Coesfeld (Westfalen), ist seit 1999 Professor für „Entwurf und Baukonstruktion“ der Fachhochschule Potsdam. Albers leitet in Berlin ein Architekturbüro.

Das riesige Stalldach muss nicht Last, sondern kann Chance sein?

Ja, das ist eine Chance. Man muss das zusammen sehen mit anderen Potsdamer Typologien. Wir haben eine ganze Reihe langer Gebäude, die zum Teil auch eine stallähnliche Tradition haben. Ich würde sogar mal so kühn sein und die Gemäldegalerie, die soeben neben dem Schloss Sanssouci wiedereröffnet wurde, typologisch in diese Serie mit einbeziehen. Die Gemäldegalerie hat die Ausmaße 80 Meter Länge mal 15 Meter Breite. Das ist im Grunde ein Raum, hat ein Dach – das ist genau das Programm vom Langen Stall. Das ist genau die Dimension, die für eine vernünftige Bespielung gebraucht wird. Wir haben eine Tradition, die da ist, die es in Potsdam gibt, die im Typus drin ist: das lange Haus, der Lange Stall. Für Potsdam ist das die Chance, mit Kunstpräsentationen in die Gegenwart zu kommen.

Das Gespräch führte Guido Berg

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