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Der glücklichste Landkreis gewinnt: Spiel zum demografischen Wandel

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„Alles, was Sie brauchen, haben wir. Mark Brandenburg.“ In fettgedruckten Großbuchstaben hängt dieses Motto an der Bürowand von Antje-Maria Schumann. Doch was genau hat es zu bieten, das Land zwischen Uckermark und Lausitz? Schumann und ihre Kolleginnen vom Koordinationsbüro für Chancengleichheit der Universität Potsdam gehen dieser Frage spielerisch auf den Grund. Für die Spielidee „Wir sind Brandenburg – Demographic Games 3000“ wurde das Team um Schumann jüngst mit 10 000 Euro ausgezeichnet. Die Initiative Wissenschaft im Dialog (WiD) hatte in einem bundesweiten Hochschulwettbewerb zum Wissenschaftsjahr 2013 Nachwuchswissenschaftler dazu aufgerufen, Kommunikationsstrategien zu erarbeiten, die den Dialog zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit fördern sollen. Im Fokus des Wettbewerbs stand dabei der demografische Wandel. Insgesamt wurden zehn Teams prämiert.

Mit ihrem Entwurf eines tragbaren Parcourspiels, in dem sich die Teilnehmenden auf eine Reise in die Zukunft Brandenburgs begeben, überzeugten auch die Potsdamer die Jury. Nach der Idee zum Spiel wird es in den kommenden Wochen nun an deren Umsetzung gehen. Dazu sollen in Zusammenarbeit mit der Potsdamer Tischlerin Susanne Lotze 50 Holztafeln entstehen. „Diese 50 Tafeln stehen für die nächsten 50 Jahre in der Mark Brandenburg“, erklärt Antje-Maria Schumann. Im Jahr 2013 startet das Spiel. Gedacht ist es für sieben bis 28 Spieler, die für jeden der sieben größten Landkreise Brandenburgs jeweils eine Mannschaft bilden.

„Auf dem Boden wird ein großes Wachstuch mit dem Umriss des Landes Brandenburg und diesen Landkreisen liegen“, erklärt Schumann. Ringsum werden die Tafeln aufgestellt, die jeweils mögliche Ereignisse in der Zukunft zeigen sollen. Ärztemangel, Überflutungen, hohe Mietpreise – dies sind nur einige von zahlreichen Themen, die die Initiatorinnen mit ihrem Spiel aufgreifen wollen. Das Ziel jeder Mannschaft soll es sein, mit den Stärken, Schwächen und Eigenarten ihres Landkreises so zu handeln, dass sich Bevölkerung, Wohlstand, Umwelt und Wirtschaft positiv entwickeln.

„Gewinnen kann nur, wer auch mit den anderen zusammenarbeitet“, betont Schumann. Gewonnen hat nicht etwa derjenige, der den größten Profit erwirtschaftet. Stattdessen stehen die Bedürfnisse der Menschen im Mittelpunkt des Spiels. „Gewonnen hat, wer am Ende die meisten glücklichen Bewohner hat“, so Schumann.

Hilfe bei der Umsetzung der Spielidee erhalten die Gewinner auf einem eintägigen Workshop im Juli in Braunschweig. Pressearbeit, Social Media und Projektmanagement stehen dabei ganz oben auf der Liste der relevanten Felder. Erstmalig zum Einsatz kommen wird das Spiel schließlich zur Erstsemestereröffnung auf dem Uni-Campus im Oktober. Zukünftig sollen vor allem Schulklassen gemeinsam „Wir sind Brandenburg“ spielen, dabei ihr Land entdecken und Gestaltungsmöglichkeiten ausloten.

Trotz der künftigen Herausforderungen sieht Antje-Maria Schumann die Zukunft Brandenburg positiv. Landschaftlich grandios, unschlagbar in der Kombination mit Berlin und mit Golm als rasant wachsenden Wissenschaftsstandort ist Brandenburg für Antje-Maria Schumann „das schönste Bundesland Deutschlands“. Ganz getreu dem Motto an ihrer Bürowand. Heike Kampe

Heike Kampe

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