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Alles reinschießen, was geht. Das ist auch die Devise für Jennifer Cramer (r.) – hier im Zweikampf gegen Celia Sasic aus Frankfurt – im Pokal-Viertelfinale gegen den 1. FC Köln.

© Jan Kuppert

Sport: Dauerregen vor Pokalschlacht

Turbine Potsdam erwartet ein heißer Fight im Viertelfinale. Den 1. FC Köln hat in dieser Saison noch keine Mannschaft besiegt

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In der Rolle des Pokalschrecks fühlen sich die Fußballerinnen des 1. FC Köln laut ihrer Mittelfeldspielerin Yvonne Zielinski sehr wohl. Und sie füllen diese auch gut aus. In der vergangenen Saison bekamen das die Erstligisten der TSG Hoffenheim und des FC Bayern München zu spüren, als sie der Zweitligist aus dem DFB-Pokal warf. Erst im Viertelfinale war Schluss gegen die SGS Essen. Auch im aktuellen Wettbewerb stehen die Kölnerinnen unter den letzten Acht und bereit für den nächsten Coup – am Samstag gegen den 1. FFC Turbine Potsdam (15 Uhr).

Vorfreude und Respekt herrschen auf beiden Seiten. FC-Trainer Willi Breuer auf der Vereins-Homepage: „Wir freuen uns auf diese besondere Partie. Turbine Potsdam gehört zu den besten Mannschaften Deutschlands. Auch wenn unsere Chancen gering sind, möchten wir beim Heimspiel für die nächste Sensation sorgen.“ Und sein Trainerkollege Bernd Schröder von Turbine Potsdam warnt: „Köln ist nicht ohne Grund bisher ungeschlagener Tabellenführer in der zweiten Bundesliga Süd. Die haben bisher eine sensationelle Saison gespielt, werden sicher in die Bundesliga aufsteigen und uns morgen das Leben schwer machen.“ 33 Punkte aus elf Spielen sind ein deutliches Zeichen für die Siegermentalität der Rheinländerinnen, sodass Schröder versichert: „Wir nehmen dieses Spiel sehr, sehr ernst.“

Bei den Ambitionen des aktuellen Bundesliga-Dritten ergibt sich die Ernsthaftigkeit beim Lösen der Pokal-Aufgabe von selbst. Nach einem Jahr ohne Titel und Trophäen wachsen beim Potsdamer Traditionsklub Begierde, Ungeduld – und auch Handlungsbedarf. Nach der Bundesliga-Hinrunde sucht der Verein Verstärkung für das offensive Mittelfeld – auch wegen des inzwischen mehr als wahrscheinlichen Wechsels von Julia Simic zum Liga-Konkurrenten VfL Wolfsburg. Der Verein verhandelt inzwischen über einen Ersatz auf der Simic-Position, der in der Winterpause verpflichtet werden soll. Insgesamt drei bis vier Neuverpflichtungen könnte es im Winter geben, um im Rückrunden-Kampf um Meisterschaft und Champions-League-Plätze konkurrenzfähig zu bleiben. Zumal sich zum Dreikampf der vergangenen Jahre zwischen Frankfurt, Wolfsburg und Potsdam der FC Bayern München gesellt hat.

Um im Pokalwettbewerb zu überwintern, fordert Schröder vor der Begegnung in Köln: „Wir müssen alles reinschießen, was wir haben.“ Nach der kräfteraubenden Hinrunde, die die Spielerinnen nach einer Schwächephase auch mental gefordert hat, bedürfe es noch einmal eines Kraftaktes. „Köln“, so Schröder, „ist eine robuste Kampfmannschaft, die auch einige sehr gute Fußballerinnen in ihren Reihen hat.“ Vor allem auf die dänische Nationalstürmerin Lise Munk gelte es aufzupassen. Die einstige Frankfurterin ist derzeit mit 16 Treffern Führende in der Torschützenliste der zweiten Liga Süd.

Nach der erneuten Verletzung von Potsdams Kapitänin Lia Wälti wird Schröder seine Formation womöglich noch einmal umbauen. „Könnte sein, dass wir etwas verändern“, sagt er. Auch Jennifer Cramer laboriere noch an einer Adduktorenverletzung, ebenso habe Torhüterin Anna Sarholt muskuläre Probleme. Und schließlich wird der Einsatz aller Spielerinnen von den Platzverhältnissen im Kölner Franz-Kremer-Stadion abhängig sein. Nach stundenlangem Dauerregen wird am heutigen Freitag zunächst eine Platzkommission den Rasen inspizieren.

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