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Landeshauptstadt: DDT im Schloss Charlottenhof

DDR-Holzschutzmittel machte Schließung nötig

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Sanssouci - Das Schloss Charlottenhof im Park Sanssouci ist mit dem giftigen Insektizid DDT belastet. Das sagte Ulrich Henze, Sprecher der Schlösserstiftung, am gestrigen Montag auf PNN-Anfrage.

Das von Schinkel gestaltete Gebäude wurde, wie berichtet, am vergangenen Freitag bis auf Weiteres für Besucher gesperrt. Stiftungsgeneraldirektor Hartmut Dorgerloh hatte zunächst von einer „Havarie“ gesprochen, eine Schlossmitarbeiterin erklärte dann, es seien giftige Dämpfe registriert worden. Laut Henze ist der Dachstuhl mit DDT (Dichlordiphenyltrichlorethan) kontaminiert. Die krebserregende Substanz war in dem Holzschutzmittel Hylotox 59 enthalten, das in der DDR noch bis Ende der 1980er Jahre verwendet wurde. Entdeckt wurde die DDT-Belastung bei einer Untersuchung des Dachstuhls am vergangenen Freitag. Offenbar habe es an den Balken „Ausblühungen“ gegeben, so Henze. Ein Gutachten soll nun klären, wie stark die Belastung ist und wie sie behoben werden kann. Möglicherweise könne man die Decke isolieren und das Schloss dann wieder zugänglich machen.

Allerdings hat die Schlösserstiftung andernorts bereits schlechte Erfahrungen mit DDT gemacht. Im Jagdschloss Stern etwa wurde die Kontamination mit dem Pestizid bereits 2004 entdeckt. Nachdem es jahrelang geschlossen war, konnte der Förderverein 2007 zumindest wieder eine temporäre Öffnung an einigen Tagen im Jahr erreichen. Für die Entgiftung des von Friedrich Wilhelm I. erbauten Jagdschlosses hat die Stiftung aber nach wie vor keine Lösung gefunden. pee

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