Landeshauptstadt: Den Erfolg „selber einfahren“
SPD-Kandidatin Andrea Wicklein setzt voll auf Sieg
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SPD-Kandidatin Andrea Wicklein setzt voll auf Sieg Die Potsdamer SPD-Kandidatin Andrea Wicklein setzt bei der Bundestagswahl am 18. September ganz auf Sieg. „Ich will – und ich muss auch den direkten Einzug in den Bundestag schaffen“, sagte Wicklein gestern bei einem PNN-Redaktionsbesuch. Die Wahlsiegerin im Wahlkreis 61 von 2002 hat ähnliche Probleme wie ihr schärfster Konkurrent von Die Linke.PDS, Rolf Kutzmutz: Während dieser nicht einmal auf der Landesliste auftaucht und daher dazu verdammt ist, das Bundestagsmandat über die Mehrzahl der Erststimmen direkt im Wahlkreis zu erreichen, findet sich die 47-Jährige zwar auf Platz 4 der Landesliste wieder. Doch ist es fraglich, ob dieser gute Listenplatz überhaupt reichen wird. „Eher nicht“, meint Wicklein. Der Grund: Nach der Auszählung der Stimmen gehen die Mandate, die einer Partei pro Bundesland zustehen, zuerst an die Sieger in den Wahlkreisen. Und da die SPD in Brandenburg zumeist sehr viele Wahlkreise direkt gewinnt, bleibt für die Kandidaten auf der Landesliste oft kaum ein Mandat übrig. Allerdings ist sich Andrea Wicklein sicher, das Direktmandat in Potsdam und Umgebung erneut für die SPD zu holen. Ihre Erfahrung der letzten Tage: „Die Menschen hören wieder zu, reden mit uns, informieren sich über Programme.“ Es gelinge immer besser darzustellen, „warum die Reformen notwendig waren“. Wicklein: „Die Leute begreifen auch, dass die Reformen weitergehen müssen – egal, wer an der Macht ist“. Nach ihrer Ansicht setze sich dabei aber mehr und mehr durch, dass die Reformvorschläge der CDU „sozial wesentlich härter“ seien. Trotz eigener Siegeszuversicht weiß Wicklein, dass der Bundestrend nach wie vor gegen die SPD spricht. Daher werde sie „bis zum letzten Tag um jede Stimme kämpfen“. Das bedeutet: bis zu 35 Termine pro Woche und meist nur sechs Stunden Schlaf, keine Zeit für Freizeitaktivitäten. Der Wahlkampf verlaufe bislang fair und biete auch viele schöne Momente. So waren am Mittwoch in Babelsberg Bürger zu einem Podiumsgespräch eingeladen, bei dem es um Hartz IV gehen sollte. Ein einziger Bürger sei erschienen. „Da wäre es noch vor ein paar Monaten ganz anders zugegangen“. Für Wicklein ist das Nichterscheinen der Wähler kein Zeichen für Resignation. „Nein, Hartz IV funktioniert mittlerweile.“ Ihr größter Wunsch? „Dass die SPD den Erfolg der Reformen noch selber einfahren kann.“
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