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Landeshauptstadt: Den seelischen Müll loswerden

Psychoonkologisches Angebot für Krebspatienten

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Psychoonkologisches Angebot für Krebspatienten Diagnose Krebs. Das Leben scheint wie auf den Kopf gestellt. Entscheidungen müssen getroffen werden: Was kann ich tun? Was ist gut für mich? Viele Patienten sind verzweifelt, brauchen Hilfe, Orientierung. Seit Januar bietet die Psychoonkologin Heike Uffmann Entlastungsgespräche an. Finanziert wird die Beratungsstelle durch die Landesarbeitsgemeinschaft Onkologische Versorgung Brandenburg e. V. (Lago) und die Praxis für Innere Medizin, Hämatologie und Onkologie Günther und Sauer. Hervorgegangen ist das Angebot aus einem vierjährigen Projekt der Lago im Klinikum Ernst von Bergmann. Zwischen Januar 2001 und Oktober 2004 wurden in Potsdam 690 Patienten und 78 Angehörige psychoonkologisch betreut, so die Lago-Geschäftsführerin Gudrun Thielking-Wagner. Davon waren zwei Drittel Frauen und ein Drittel Männer. Das von der Deutschen Krebshilfe geförderte Projekt war eines der ersten in den neuen Bundesländern und das erste in Brandenburg. Die Patienten sind nicht psychisch krank, erläutert Heike Uffmann. Ihre Gespräche dienen, „um den seelischen Müll los zu werden“. Wenn die Krankheit neu auftritt oder fortschreitet geht es um Krisenintervention. Es fallen Entscheidungen an: Was möchte ich? Wo ist mein Weg? Manche Patienten kommen ein Mal, andere brauchen eine langfristige Unterstützung und Begleitung von der Erkennung über die Therapie und auch danach, wenn die Krankheit noch nicht ausgeheilt ist. Einher gehen Fragen: Was für einen Sinn hatte der Krebs? Was kann ich tun, damit der Krebs nicht wiederkommt? Heike Uffmann steht den Frauen und Männern bei, hört ihnen zu, verweist auf andere Kliniken, Selbsthilfegruppen und alternative Unterstützung. Das Angebot der psychoonkologischen Betreuung ist keine Kassenleistung. Jeder kann kommen. Die Stelle wird über Spenden an die Lago finanziert und kann bis November 2005 auf jeden Fall erhalten bleiben. Den Raum im Holländischen Viertel stellt die Praxis Günther und Sauer. Seit langem gebe es Gespräche mit den Krankenkassen, dass die psychoonkologische Betreuung eine Kassenleistung neben den medizinischen und pflegerischen wird. „Aber die Aussichten sind nicht rosig.“ Dabei ist es nachweislich, dass diese Betreuung wichtig für die Patienten ist, sagt Gudrun Thielking-Wagner. Denn damit werde den Patienten eine bessere Lebensqualität bei der immensen Belastung gegeben und Ärzte und Schwestern würden entlastet. Der Erfolg des in Potsdam und parallel auch in Frankfurt/Oder durchgeführten Projektes bestätigt die Notwendigkeit. In den fünf Schwerpunktkrankenhäusern des Landes werden mittlerweile Krebspatienten psychoonkologisch betreut, insgesamt 3,5 Personalstellen wurden geschaffen. Zudem arbeiten Honorarkräfte konsiliarisch beispielsweise in Nauen und Treuenbrietzen. Ulrike Strube Landesarbeitsgemeinschaft Onkologische Versorgung Brandenburg e. V. unter Telefon: (0331) 270 71 73. Kontonummer: Mittelbrandenburgische Sparkasse, Kontonummer: 350 000 320, BLZ 160 500 00

Ulrike Strube

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