Landeshauptstadt: Der flambierte Drache
Drachenhaus-Mannschaft eröffnet nach Modernisierung die Saison und bietet ein besonderes Abendmenü
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Für das Drachenhaus im Park Sanssouci beginnt am 1. März die Saison ohne Ruhetag. Und es sind nicht nur der milde Winter und das sich zeitig ankündigende Frühjahr, die das Fabelwesen, wenn gewünscht, dann Feuer speien lassen. Denn im Inneren des Drachens, genauer gesagt in der Gaststätte, wird es auf Vorbestellung ein Abendmenü geben, das direkt am Tisch zubereitet wird. Dabei werden Produkte der Region verwendet und natürlich frisch die der jeweiligen Jahreszeit. Da aber der Spargel trotz linder Lüfte noch etwas auf sich warten lässt, gibt erst einmal als Angebot Hirschmedaillons, dazu Wirsingfladen und als Nachtisch flambierte Kirschen mit Vanilleeis. Als besonderer Clou lockt ein Weinkeller, in dem 120 Sorten lagern. Und man sei ab 1. März eine rauchfreie Gaststätte, meint Alexander Hortig und steckt sich schnell noch eine Zigarette an.
Vater Peter und Sohn Alexander Hortig, die seit einem Jahr das Restaurant als GbR führen, haben das Abendangebot ganz neu kreiert und sie öffnen die Gaststätte nach 19 Uhr, wenn sich mindestens vier Personen für das Abendmenü anmelden. Um das edle historische Ambiente, das Drachenhaus wurde 1770-72 von Karl von Gontard erbaut und zeugt von der Chinaleidenschaft jener Zeit, haben sie dabei keine Angst. „Da rußt nichts“, meint Peter Hortig und vertraut dabei voll auf den Maitre de Plaisir Peter Pelz, der die Speisenzubereitung übernimmt.
Peter Hortig führt die Gaststätte seit über 20 Jahren und hat längst ein gutes Gespür für das historische Kleinod entwickelt. Mit der Schlösserstiftung habe er immer gut zusammengearbeitet und sich bei der Innenausstattung, zum Beispiel der Reaktivierung des Sternenhimmels in der Gaststätte oder den Stuhlbezügen, Anregungen bei den Fachleuten geholt. Jetzt werden gerade die Fensterbeschläge, die jahrelang überstrichen wurden, von der Farbe befreit und galvanisiert. An zwei Fenstern ist das schon geschehen und ergibt einen erstaunlichen Effekt. „Der Gastraum lebt von den Fenstern, meint Peter Hortig. Deshalb verzichte man auch auf weiteres Beiwerk. Was ansonsten in den beiden Schließzeit-Monaten geschah, sieht man weniger. Für den Betrieb, der im Sommer mit neun bis zehn Mitarbeitern vonstatten geht, sei es aber umso wichtiger gewesen, die gesamten Wasserrohre auszuwechseln, die Küche neu zu fließen, neue Technik anzuschaffen und den Tresen auf das Gaststättenambiente abzustimmen. 60 000 Euro wurden ins Hinterland investiert. Alexander, der vor allem von seinem Vater gelernt hat, was Gastlichkeit heißt, feiert in diesem Jahr übrigens sein zehnjähriges Betriebsjubiläum. Hella Dittfeld
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