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Kann auch schick im Anzug singen: Gary Barlow, die Stimme der britischen Boygroup Take That, war am Sonntag in Potsdam. In der BB- Radio-Garage traf er auf einhundert zumeist weibliche Fans, die ihre Karten im Radio gewonnen hatten.

© dpa

Landeshauptstadt: Der Frauenbeauftragte

Take-That-Sänger Gary Barlow war zu Gast in der BB-Radio-Garage und präsentierte sein neues Solo-Album

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„So nah wie möglich ran an ihn – das ist das Ziel!“ Die junge Frau in der zweiten Reihe vor der Bühne formulierte, was Sonntagabend für alle Konzertbesucher galt: Wer zu den Gästen des ersten Funkhaus-Garagenkonzerts bei BB Radio gehörte, kam in den Genuss einer kleinen, intimen Privatvorstellung von Gary Barlow. Sehen, Hören, Anfassen und Fotografieren, all das erhofften sich die Fans des 43-jährigen Ex- und Wieder-Mitglieds der britischen Boygroup „Take That“. Viele der Gäste kamen dafür von weither nach Potsdam.

Zum Auftakt seiner Promotion-Tour durch Europa gab Barlow nur zwei Konzerte in Deutschland – eins davon in Babelsberg. Seit vergangenem Freitag liegt Barlows neues Solo-Album „Since I saw you last“ in Deutschland in den Regalen der Plattenläden, viele der Konzertbesucher hatten es bereits dabei und ließen es sich durch eine Signatur des Stars veredeln. „Ich hab es schon letzten November über die Homepage von Gary Barlow gekauft“, sagte eine Frau in der Schlange zum Signiertisch.

Die Karten für dieses besondere Konzert hatte es nicht zu kaufen gegeben. Sie waren in der vergangenen Woche bei BB Radio sowie dem Radiosender Ostseewelle zu gewinnen gewesen. Stündlich wurde im Radio ein neuer Song gespielt, wer Glück hatte und durchkam, wurde auf die Gästeliste gesetzt – weshalb das Publikum aus einer großen, eingeschworenen Fangemeinschaft bestand und aus ganz Brandenburg anreiste. Die meisten hatten viele Male angerufen, bis sich ihre Hartnäckigkeit auszahlte. Für zwei Frauen aus Hoyerswerda klappte es beim vierten Mal. Mutter, 55 Jahre alt, und Tochter, 33 Jahre alt, sind ein erprobtes Konzert-Team. Vor 20 Jahren kam die Mutter zunächst als Begleitperson mit zum Konzert, heute sind beide Barlow-Fans, am Sonntag wurde darauf mit Dosen-Prosecco angestoßen.

Sie waren nicht die einzigen Mütter und Töchter, auch aus Luckenwalde kam ein Paar. „Mein Mann passt zu Hause auf unsere drei Kinder auf“, sagte die junge Frau, die ihre Mutter mitgebracht hatte. Zwar waren auch Männer zugegen, jedoch stark in der Minderzahl.

„Danke, dass ihr euch habt mitschleppen lassen“, rief Barlow den Männern zwischen zwei Songs zu. „Ich bin nicht nur Fahrer, ich find die Musik schön“, verteidigte sich ein Mann aus Velten, der mit seiner hochschwangeren Frau gekommen war. „Das wird die nächste Fan-Generation“, meinte diese. Und: „Die eine Stunde werde ich schon durchhalten.“ Länger dauerte das Konzert-Event ohnehin nicht. Eine halbe Stunde Musik lieferte der trotz Jetlags bestens gelaunte Barlow. Tags zuvor war er noch in der Karibik gewesen, am Sonntag stand er im bodenständigen Outfit mit Karohemd und Weste in der Garage, die sonst den Promo-Autos des Senders vorbehalten ist. Vor der breiten Bühne kümmerten sich drei Sicherheitsmänner um die leidenschaftlichen Mädels, die zu gern hinauf zu Barlow und seinen Musikern, Mike Stevens und Milton Mc. Donald an Akustik-Gitarren und Saxophon, geklettert wären. Ein knapper Meter trennte die ersten von ihrem Idol, rote Herzballons und Handykameras wurden hochgehalten.

„Solche intimen Garagenkonzerte wollen wir jetzt öfter machen“, sagte Kerstin Stooff von BB Radio. Wer als Nächstes kommt, sei noch offen, auch diesmal war alles recht kurzfristig. Musikchef Bernhard Hiller hatte erst vor zwei Wochen erfahren, dass der Star nach Potsdam kommen würde. Aus 20 Jahren Musikkarriere wählte er sieben Titel, „Million Love Songs“, den Barlow im Alter von 15 Jahren schrieb, als auch „Let Me Go“ und den Titelsong der neuen Scheibe. Hin und wieder ließ er das Publikum allein singen – vor allem die Frauen erwiesen sich als textsicher. Anschließend beantwortete der Brite Fragen, erzählte, dass von seinen Kindern der große Sohn eher auf Rockmusik steht, die Töchter ihren Papa aber gut finden. Dass er zu Hause gern in Jogginganzug und Pantoffeln rumläuft, und zwar gern Solo-Künstler ist, aber dabei auch Sehnsucht nach seiner Band hat. Und dass er mit seinem Alter und seiner Erfahrung zufrieden ist: „Das ist doch toll, ich kann die Leute ein Stück zurücknehmen mit meinen Konzerten“, sagte der Dreiundvierzige. Nach dem Akustik-Vortrag sortierten die Sicherheitsleute routiniert zwei Schlangen, links Autogramme, rechts Garderobe. Barlow lächelte geduldig in Fankameras und dann war der tolle Tag, das Konzert, das mit „Greatest Day“ begonnen hatte, auch schon vorbei.

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