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Kino. Der Klassiker wurde 1965/66 in Babelsberg verfilmt.

© Handout: Karl Rauch Verlag

Landeshauptstadt: „Der kleine Prinz“ aus Babelsberg Alter Defa-Film wird wieder gezeigt

Babelsberg - Fast ein halbes Jahrhundert hat der Film im Giftschrank geschmort: Die Defa-Produktion „Der kleine Prinz“ von Konrad Wolf nach der gleichnamigen Erzählung von Antoine de Saint-Exupéry kann seit Jahresbeginn wieder gezeigt werden. Aus urheberrechtlichen Gründen war das Filmwerk, das Mitte der 1960er-Jahre in Babelsberg im Atelier gedreht wurde, weitestgehend unbekannt geblieben, wie Schauspielerin Christel Bodenstein erläuterte.

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Babelsberg - Fast ein halbes Jahrhundert hat der Film im Giftschrank geschmort: Die Defa-Produktion „Der kleine Prinz“ von Konrad Wolf nach der gleichnamigen Erzählung von Antoine de Saint-Exupéry kann seit Jahresbeginn wieder gezeigt werden. Aus urheberrechtlichen Gründen war das Filmwerk, das Mitte der 1960er-Jahre in Babelsberg im Atelier gedreht wurde, weitestgehend unbekannt geblieben, wie Schauspielerin Christel Bodenstein erläuterte. Sie spielte die Titelfigur, den kleinen Prinzen.

Nach einer Handvoll Aufführungen in Berlin und Brandenburg ist der Film am 26. April im Theater des Lachens in Frankfurt (Oder) zu sehen. Dazu wird auch Bodenstein erwartet. Die Darstellerin ist vielen Zuschauern vor allem als Prinzessin im Defa-Märchenfilm „Das singende, klingende Bäumchen“ in Erinnerung.

Konrad Wolf hatte den Film „Der kleine Prinz“ 1965/66 im Auftrag des Deutschen Fernsehfunks produziert, wie Bodenstein berichtete. „Ursprünglich war er als Eröffnungssendung für das DDR-Farbfernsehen gedacht.“ Doch hatte das Fernsehen versäumt, die Rechte des französischen Verlags einzuholen. Deshalb war der Film nur einmal 1972 im DDR-Fernsehen zu sehen.

Seit Jahresbeginn kann der Streifen nun komplikationslos gezeigt werden. Das moderne Märchen vom Piloten, der in der Wüste notlanden muss und dort den Prinzen trifft, war im Kriegsjahr 1943 erschienen. Ein Jahr später kam Exupéry, der das Werk auch illustriert hatte, bei einem Aufklärungsflug über dem Mittelmeer ums Leben. Die Absturzursache konnte nie abschließend geklärt werden.

Denkt Bodenstein an die Dreharbeiten, erinnert sie sich nicht nur an die poetische Geschichte, sondern auch an ein besonders angenehmes Arbeitsklima mit geschätzten Kollegen, darunter Eberhard Esche, Inge Keller, Klaus Piontek.

Zum Abschluss hätten alle Tränen in den Augen gehabt, erzählte die heute 76-Jährige. „Ich habe über 30 Spielfilme gedreht, aber die Arbeit am ,Kleinen Prinzen’ war ein besonderes, einmaliges Erlebnis für mich.“ Deshalb sei sie glücklich, dass der Filme nun, nach fast 50 Jahren, endlich zu sehen sei.

Eine Episode von den Dreharbeiten fällt der Darstellerin ein:  Das Team musste sich eine Halle mit einer anderen Fernsehproduktion teilen. Diese hatte ein großes Schild aufgestellt, auf dem stand „Bitte Ruhe! Wir machen keine Kunst – wir arbeiten!“ Bodenstein: „Wir fanden das saukomisch.“  Steffi Prutean

Steffi Prutean

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