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Landeshauptstadt: Der Kornspeicher-Kamm

Neubau für Landeshauptarchiv in Bornim – Baustart erst nach 2011 geplant

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Bornim - Das Brandenburgische Landeshauptarchiv (BLHA) am Windmühlenberg in Bornim erhält einen weiteren Neubau. Das Gebäude werde allerdings erst nach 2011 errichtet, sagte gestern der technische Geschäftsführer des Landesbetriebes für Liegenschaften und Bauen, Norbert John. Die Kosten seien auf rund 35 Millionen Euro veranschlagt worden. Das Geld könne im laufenden Finanzplan bis 2010 nicht aufgebracht werden. Allerdings ist bereits jetzt der Realisierungswettbewerb für den Neubau entschieden worden. Eine Jury habe sich für den Entwurf der Berliner Architekten Bernhard Winking und Martin Froh ausgesprochen. Kulturministerin Johanna Wanka (CDU) bewertete den Entwurf als architektonisch anspruchsvoll und zugleich funktional. Es gebe eine gute Basis für die neue Unterbringung des Landeshauptarchivs.

In dem Neubau mit rund 12 000 Quadratmetern Nutzfläche sollen weitere Magazinflächen, ein Verwaltungsgebäude mit Öffentlichkeitsbereich sowie Werkstätten untergebracht werden. Nach dem Abschluss des Wettbewerbs wird nun der Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen die eigentliche Planung für das Gebäude vorantreiben.

Der Entwurf der Architekten Winking und Froh sieht ein Gebäude vor, das einem Kamm ähnlich drei „Zinken“ besitzt – angelehnt an die Gliederung des Archivs in drei Einheiten. Der Bau soll nach Angaben der Architekten „ein wenig an die archaischen Formen alter Kornspeicher“ erinnern und „das Speichern und Bewahren“ als architektonisches Leitbild aufnehmen. Das neue Archiv steht „in der ersten Reihe“ – es wird also vor den schon bestehenden Gebäuden seinen Platz haben. Damit solle die Bedeutung des Gebäudes deutlich werden, „in dem das Wissen des Landes Brandenburg gespeichert wird“. Der Bau aus Stahlbeton und zugehörigen Fertigteilen soll außen mit einer sandfarbenen Ziegelverblendschale verkleidet werden. Innen sollen neben den drei Archivteilen ein Foyer, ein Lesesaal, ein doppelt hoher Ausstellungs- und Vortragssaal und eine Caféteria untergebracht werden. Es gibt Büroräume für die Verwaltung, ein Bibliotheksmagazin, Kopierstelle und Sichtverfilmung. Das Archiv soll aufgrund der Anordnung der Gebäude natürlich belüftet werden können. Die Raumluftanlage kann nach Angaben der Architekten je nach Bedarf den Außenluftanteil verändern. Zudem ist eine Aktentransportanlage geplant. Das Archivgut soll in klimagepufferten Behältern über Gurtband- oder Schienenverteilnetze im Erdgeschoss und über Linearaufzüge automatisch zu jeder Station befördert werden können. Die Außenanlagen sollen „naturnah“ und passend zum umgebenden Wald gestaltet werden. SCH/ddp

Die Wettbewerbsbeiträge und der Gewinner-Entwurf sind ab Dienstag in einer Ausstellung im Kutschstall am Neuen Markt zu sehen. Die Schau ist bis zum 3. August dienstags bis freitags von 10 bis 17 Uhr sowie samstags und sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

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