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Streit um Garnisonkirche: Der Ton verschärft sich

Das Bürgerbegehren gegen den Wiederaufbau der früheren Potsdamer Militärkirche läuft gut - trotzdem kochen bei den Garnisonkirchen-Gegnern die Gemüter. Jetzt haben die Äußerungen eines Linke-Kandidaten für Aufruhr gesorgt.

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Potsdam - Ein Linken-Kandidat zur Kommunalwahl gerät wegen Äußerungen gegen den Wiederaufbau der Garnisonkirche in die Kritik. Es geht um den 1981 geborenen Angestellten Tamás Blenessy aus Potsdam-West. Er hatte am 12. Mai nach dem Gottesdienst zur Übergabe der Wetterfahne für die Kirche im sozialen Netzwerk Facebook bei einer Debatte unter anderem geschrieben: „Warum werde ich von diesen vergreisten Scheißhaufen ständig als Nazi, Stalin-Anhänger oder wahlweise Faschist beschimpft?“

Diese Wortwahl sei für einen Wahlkandidaten erschütternd, sagte der Bauingenieur Andreas Kitschke von der Fördergesellschaft für den Kirchenbau. Auseinandersetzungen habe er nicht wahrgenommen, dafür gebe es Zeugen, betonte er. Blenessy blieb auf PNN-Anfrage bei seiner Darstellung. Eine Frau sei gegen ihn sogar handgreiflich geworden. „Sie hat mich am Arm festgehalten und meinte, ich sei die neue SA.“ Das Wort „Scheißhaufen“ wolle er zurücknehmen: „Das war der Emotionalität geschuldet“, so Blenessy. Linke-Parteichef Sascha Krämer sagte, bei den Debatten zur Garnisonkirche im Internet würden beide Seiten inzwischen mit harten Bandagen und teils unter der Gürtellinie kämpfen: Er wünsche sich mehr Respekt und Höflichkeit. Bei den Linken sei aber jeder für seine Worte und Taten selbst verantwortlich.

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