
© M. Thomas
Landeshauptstadt: Der zeitlose Reiz Friedrich des Großen Im Kurzfilm des Filmgymnasiums lernen Elftklässler buchstäblich durch eigene Erfahrung
„Geschichtsunterricht kann ganz schön trocken und langweilig sein“, gibt selbst Jürgen Luh, Historiker der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG), zu. Um seinem Kurs die Epoche Friedrichs des Großen näher zu bringen, ließ Peter Schweinhardt, Lehrer am Babelsberger Filmgymnasium, die Schüler an einem Wettbewerb der SPSG teilnehmen.
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„Geschichtsunterricht kann ganz schön trocken und langweilig sein“, gibt selbst Jürgen Luh, Historiker der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG), zu. Um seinem Kurs die Epoche Friedrichs des Großen näher zu bringen, ließ Peter Schweinhardt, Lehrer am Babelsberger Filmgymnasium, die Schüler an einem Wettbewerb der SPSG teilnehmen. Das Ergebnis des Kurses ist der 20-minütige Film „Zeitlos“, der am vergangenen Freitag im Kino Thalia Premiere hatte.
Gezeigt wird ein Schulausflug zum Schloss Sanssouci, in dessen Verlauf zwei Schülerinnen, Streberin Lena (Melanie Wälde) und die völlig desinteressierte Johanna (Irina Hunecker), eine Tür öffnen, die sie ins 18. Jahrhundert führt. Dort werden sie Zeugen eines Gesprächs zwischen Friedrich dem Großen und Knobelsdorff. Um nicht entdeckt zu werden, fliehen sie kurze Zeit später in den Garten und verlaufen sich, werden jedoch von einem attraktiven jungen Gärtner gefunden und zum Schloss geführt. Die Schülerinnen kehren in ihre Zeit zurück, wo sie sich dem erbosten Lehrer stellen müssen. Anschließend gelingt es ihnen, ihn mit ihrem neu erlangten Wissen aus dem belauschten Wortwechsel zu beeindrucken. Auch eine, für beinah jeden Film obligatorische, Liebesgeschichte wird angedeutet: Im Bus spricht Lena auf Johannas Ermunterung hin einen Mitschüler an, und Johanna selbst entdeckt aus dem Fenster heraus den Gärtner, mit dem sie während ihrer Zeitreise geflirtet hatte. Die beiden beobachten einander, bis sie außer Sichtweite sind.
Über ein Jahr habe die Produktion des Films insgesamt gedauert, erzählt Schülerin Liz Fettback. Da sie in ihrem Kurs die einzige mit Filmerfahrung gewesen sei, habe sie bereitwillig verschiedene Aufgaben auf sich genommen: Regie und Schnitt hat sie gemeistert, beim Drehen unterstützt und mit Schweinhardts Hilfe das Drehbuch verfasst. Andere Schüler bewiesen ebenfalls beeindruckendes Engagement: Matti Thölert hat die Filmmusik selber komponiert. Auch der gewählte Titel war Liz’ Vorschlag: „Einerseits geht es eben darum, Grenzen, auch die der Zeit, zu überschreiten. Aber auf der anderen Seite bedeutet der Titel für mich, dass Geschichtswissen unabhängig vom Alter vermittelbar ist“. Die jungen Filmemacher haben sogar schon eine Idee für das nächste Konzept, denn die SPSG plant noch weitere Kooperationen mit dem Babelsberger Filmgymnasium. Wer sich das aktuelle Werk ansehen will, kann das auf www.youtube.com/spsgKANAL tun. S. Templin
S. Templin
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