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Landeshauptstadt: Design „Made in Brandenburg“

Der Online-Shop Kizuco bietet regionales Design an

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Schon lange gibt es in Brandenburg und Potsdam eine lebendige Designerszene, doch sie hat ein Problem: „In der ganzen Region gibt es so viel kreatives Potential, aber national wie international gibt es immer nur den Fokus: Berlin, Berlin, Berlin“, sagt Stefan Bernhard, Pressesprecher des Online-Shops Kizuco. Die Idee der Kizuco-Gründer Alexandra Klatt und Sebastian Bockrandt lautete daher: In Brandenburg gibt es die Designer, es gibt die Ideen, es gibt die Produkte – aber ihnen fehlt eine Plattform. Kizuco (Abkürzung für Kiez und Co.) hat es sich daher auf die Fahnen geschrieben, regional erdachtes und produziertes Design über einen Online-Shop anzubieten: Möbel, Accessoires, Kleidung, Geschenkartikel, Geschirr und vieles mehr.

Wer ein bisschen auf der sehr übersichtlich gestalteten Webseite herumstöbert, erkennt sofort, dass Berhards Behauptung zutrifft: Noch umfasst der Katalog zwar nur rund 80 Produkte, aber alle zeichnen sich durch frische und originelle Ideen aus. Insgesamt elf Designer – fünf davon von der Fachhochschule Potsdam – finden sich bislang unter dem „Dach“ von Kizuco: Felix Karow etwa bietet unter dem Label „lumineur“ extravagante Lampen an, zum Beispiel die Federleuchten „Pavalle“: Filigrane Metallkonstruktionen als Tragflächen, die mit Gänsefedern geschmückt sind. Besonders verspielt sind die Porzellan-Kühlschrankmagneten des Designduos eljott.s, die Falt- und Holzkarten von Nick Rübesamen oder die Geldbörsen aus Fahrrad- und Motorradschläuchen von Katja Werner. Mit „Hoppa“ ist auch eine Kindermöbel-Linie vertreten. Innovativ sind auch die Keramiken der Designerin Karin Klimsa, die von zerdrückten Jogurtbechern oder Eiskonfektschalen Abgüsse erstellt und diese dann aus französischem Weichporzellan brennt. Ihre vielfältig einsetzbaren Keramikgefäße tragen dabei individuelle Namen, die man zu kleinen Wortspielen kombinieren kann: Aus über 30 Worten lassen sich Paarungen wie zum Beispiel das Müsli-Set „sanftmütig, lustvolle Glückseligkeit“ erstellen, oder das Set „sorglos – lustvoll – Held“ aus einer Karaffe mit zwei Bechern. Alle Produkte sind qualitativ sehr hochwertig und modern gestaltet.

Aber Kizuco ist weit mehr als nur ein Online-Shop: Im Bereich „Designer“ werden die kreativen Köpfe mit Foto, Kurzbiografie und einer Produktübersicht vorgestellt – fast wirkt Kizuco wie ein Verlag mit seinen Autoren. Ein Eindruck, der in die richtige Richtung geht, denn „die Idee war auch, den Designern aus Brandenburg mit dieser Seite eine interaktive Plattform zu bieten, über die sie sich vernetzen und mit Produzenten in Kontakt treten können“, so Bernhard. Der kommunikative Aspekt der Seite unterstreicht das Bestreben von Klatt und Bockrandt, der regionalen Designerszene eine Stimme zu geben und ein Netzwerk aufzubauen: Auf der Webseite gibt es einen Kizuco Live-Chat, sowie Links zu Twitter und Facebook.

Auch der Umweltaspekt kommt nicht zu kurz: Kizuco legt Wert darauf, dass Materialien und Herstellung der Produkte möglichst umweltverträglich sind, und will ausschließlich regionale Produzenten beauftragen, damit die Produktionswege möglichst kurz sind.

Noch steht der Online-Shop www.kizuco.de erst am Anfang; im Oktober diesen Jahres ging die Seite online. „Wir versuchen derzeit noch, auch einen Show-Room zu finden, in dem man sich die Produkte in echt anschauen kann“, sagt Bernard. Zudem soll es im nächsten Jahr neben dem Basissortiment, das nach und nach erweitert werden soll, regelmäßig Designaktionen mit neuen, noch unbekannten Designern und limitierten Editionen geben. Erik Wenk

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