Landeshauptstadt: Die Jobmaschine Film läuft Berlinale-Filme aus der Region. Studios zufrieden
Den letzten Schliff gab es in Babelsberg: Der Berlinale-Film „Gold“, ein Western-Streifen über deutsche Aussiedler wurde zwar in Kanada gedreht, aber fertig wurde er in Potsdam. Die Postproduktion, Schnitt und Mischung fanden hier noch vor Kurzem statt – in wenigen Tagen nun wird der Film des Regisseurs Thomas Arslan mit Nina Hoss in der Hauptrolle seine Weltpremiere feiern und im Wettbewerb um den Goldenen Bären zu sehen sein.
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Den letzten Schliff gab es in Babelsberg: Der Berlinale-Film „Gold“, ein Western-Streifen über deutsche Aussiedler wurde zwar in Kanada gedreht, aber fertig wurde er in Potsdam. Die Postproduktion, Schnitt und Mischung fanden hier noch vor Kurzem statt – in wenigen Tagen nun wird der Film des Regisseurs Thomas Arslan mit Nina Hoss in der Hauptrolle seine Weltpremiere feiern und im Wettbewerb um den Goldenen Bären zu sehen sein. Einen erheblichen Anteil zum Gelingen des Films, sagt Produzent Florian Koerner von Gustorf, habe das Medienboard Berlin-Brandenburg. Das Filmförderprogramm der Hauptstadtregion finanzierte die Postproduktion in Potsdam. Koerner von Gustorf rechnet sich gute Chancen im Wettbewerb aus: „Ich bin mir sicher, dass er auf der Berlinale sehr gut ankommen wird“, sagt er. Ab Donnerstag weiß man mehr – dann starten in der Nachbarstadt die Filmfestspiele am Potsdamer Platz.
Und „Gold“ ist nur einer von zwölf Filmen, die im diesjährigen Festivalprogramm der Berlinale laufen und vom Medienboard unterstützt werden. Ein weiterer Wettbewerbsfilm ist mit „Layla Fourie“ von Pia Marais dabei, aber auch im Panorama und Forum sind Beiträge zu sehen. „Das lenkt den Blick der Branche auch auf das Filmland Brandenburg mit seinen akttraktiven Produktionsbedingungen“, sagt Wirtschaftsminister Ralf Christoffers (Linke). Vor allem dank der Babelsberger Studios habe sich Brandenburg zu der bundesweit wichtigsten Region international preisgekrönter Großproduktionen entwickelt. Insgesamt seien 56 Kino- und Fernsehfilme 2012 in Brandenburg gedreht worden.
Knapp 24 Millionen Euro flossen 2012 allein an Filmförderung in die Hauptstadtregion. Den „regionalen Faktor“ betont Kirsten Niehus, Geschäftsführerin des Medienboard. Denn: „Die Förderung muss hier in der Region ausgegeben werden.“ Hinzu komme: Im Schnitt löse jeder Euro Filmförderung Investitionen in vierfacher Höhe aus. Der Standort biete Infrastruktur auf höchstem Niveau. Allein in der Medienstadt Babelsberg sind 120 Medienunternehmen mit 3000 Beschäftigten ansässig, die laut Christoffers eine „hohe wirtschaftliche Dynamik“ in die Stadt bringen.
Dass die Jobmaschine Film für Babelsberg in diesem Jahr gut läuft - davon ist Carl L. Woebcken, Geschäftsführer der Studio Babelsberg AG, überzeugt: „Wir haben eine sehr gute Auftragslage.“ Allerdings habe man mit dem Tod von Lloyd Phillips („The International“, „Inglourious Basterds“) kürzlich „einen engen Verbündeten in Hollywood verloren“. Mit ihm seien bereits Produktionen geplant gewesen. Trotzdem hofft Woebcken nach drei schwierigen Jahren für das Studio Babelsberg auf deutlich bessere Zeiten. Er warnt gleichzeitig davor, sich in Sicherheit zu wiegen: Derzeit sei Berlin-Brandenburg zwar Filmstandort Nummer eins in Deutschland, aber das sei keine zuverlässige Position, auf der man sich ausruhen könne. Grit Weyrauch
Grit Weyrauch
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