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Sport: „Die Lockerheit fehlt noch“

Mit dem Heimspiel gegen den Hamburger SV startet der 1. FFC Turbine Potsdam am Sonntag in die neue Saison der 1. Frauenfußball-Bundesliga. Trainer Bernd Schröder hatte nur wenig Zeit, sein Team vorzubereiten

Stand:

Herr Schröder, mit dem Spiel gegen den HSV startet Turbine am Sonntag in die neue Bundesligasaison. Die Mannschaft dürfte als Favorit an den Start gehen – wie sieht das Saisonziel aus?

Wir haben eine gute, eine erfolgreiche Saison gespielt, beginnen die nächste mit einem Heimspiel und gehen bei diesem natürlich als Favorit ins Rennen. Allerdings wissen wir noch nicht so richtig, wo wir stehen. Durch den Ausfall der U 20- Spielerinnen, die bei der WM waren, konnten wir keine geschlossenen Übungsspiele absolvieren. Ansonsten haben wir ein klares Saisonziel: Wir wollen die Titel aus der vergangenen Saison verteidigen.

Neben der Bundesliga stehen auch der DFB-Pokal und die Champions League an. Wo setzen Sie die Prioritäten?

Wir werden die Spiele an uns herankommen lassen. Auch wenn der DFB-Pokal nun nicht mehr in Berlin ausgetragen wird, ist er für uns dennoch eine sehr reizvolle Angelegenheit. Wir werden alles versuchen, um auch im internationalen Rahmen wieder zu glänzen. Aber eine klare Ansage gibts da noch nicht.

Wen sehen Sie in diesem Jahr als Hauptkonkurrenten im Titelkampf?

Ich glaube, dass das in diesem Jahr der FFC Frankfurt sein wird. Die Mannschaft hat sich sehr verstärkt und Melanie Behringer und eine schwedische Nationalspielerin verpflichtet. Auf Frankfurt werden wir also besonders achten müssen. Meiner Meinung nach werden am Ende die drei Großen – also Frankfurt, Duisburg und eben Potsdam – die Sache unter sich ausmachen.

Intensive Vorbereitungswochen liegen hinter den Spielerinnen – den Abschluss bildete das Trainingslager in Österreich. Wie zufrieden waren Sie mit dem dort gezeigten Leistungsstand?

Das war nicht ganz unproblematisch. Wir haben in einen relativ kurzen Zeitraum alles hineinschmeißen müssen, wofür wir ansonsten fünf Wochen lang Zeit hatten. Die Vorbereitung verlief zwar dennoch sehr gut, war aber eben zu kurz. Die Spielerinnen hatten lange Urlaub, so dass bis zum letzten Tag der Vorbereitung Stress angesagt war. Am 17. Juli ging es los, jetzt sind wir gerade erst in der vierten Woche. Allerdings hatten wir in dieser Zeit kaum Ausfälle zu beklagen. Die Lockerheit fehlt uns jedoch noch, und so müssen wir das erste Spiel erst einmal überstehen.

Für die neue Saison haben Sie sich mit fünf Spielerinnen verstärkt, vier verließen den Verein. Wie sind die Neuen einzuschätzen, welche Lücken reißen die Abgänge?

Mit den Abgängen war das eine komplett abgestimmte Sache. Laura Brosius und Carolin Schiewe wechseln nach Jena, und Sandra Wiegand bleibt uns ja in unserer zweiten Mannschaft erhalten. Aber wir haben uns auch vielversprechend verstärkt. Mit Kristin Demann und Jennifer Cramer kommen zwei Spielerinnen aus dem U 17-Nationalkader in unsere Abwehr. Aber auch Daniela Löwenberg, Inka Wesely und Sandra Starke werden unsere Mannschaft verstärken.

Werden alle auch gleich einsatzfähig sein?

Leider müssen wir auf Kristin Demann und Jennifer Cramer bald schon wieder verzichten. Vom 5. bis 25. September findet in Trinidad und Tobago die U 17-Weltmeisterschaft statt, und so können wir also nicht mit ihnen rechnen. Daniela Löwenberg und Inka Wesely haben noch ein paar Trainingsrückstände, die sie aber schnell aufholen sollten. Wesely macht derzeit ein Aufbautraining, sie hat wirklich ein großes Potenzial.

Zum Bundesligaauftakt kommt nun Hamburg ins Karl-Liebknecht-Stadion. Eine Mannschaft, die den Turbinen in der Vergangenheit nie so richtig lag.

Ich habe lange nichts von Hamburg gehört. Die Mannschaft hat aber einige starke Spielerinnen wie etwa Kim Kulig aus der U 20-Nationalmannschaft oder die ehemalige Turbine-Spielerin Aferdita Kameraj. Das ist ein sehr junges und entwicklungsfähiges Team, das alles versuchen wird, um Unruhe zu stiften. Im vergangenen Jahr haben wir allerdings beide Spiele souverän gewonnen.

Haben Sie alle Spielerinnen an Deck oder gibt es personelle Probleme?

Isabel Kerschowski hat noch eine Muskelverhärtung und wird nicht spielen. Ansonsten treten wir in Bestbesetzung an.

Das Gespräch führte Henner Mallwitz.

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