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Sport: „Die Miliz hat uns von der Wiese gebeten“

Potsdams U20-WM-Spielerin Babett Peter freut sich auf Deutschlands Viertelfinal-Gegner USA

Stand:

Bei der U20-Weltmeisterschaft der Fußball-Frauen in Russland steht Deutschland im Viertelfinale, in dem am Sonntag ab 17 Uhr in St. Petersburg die USA nächster Gegner sein werden. Zum Nationalteam um DFB-Trainerin Maren Meinert gehören auch fünf Potsdamer Turbine-Kickerinnen; als einzige von ihnen bestritt die 18-jährige Abwehrspielerin Babett Peter alle drei Vorrunden-Partien durchgängig.

Hatten Sie heute schon mit der russischen Miliz zu tun, Babett?

(lacht) Nein, warum?

Es war zu hören, dass sich die Polizei in Sankt Petersburg schon mit der deutschen Mannschaft beschäftigt hat. Erzählen Sie doch mal.

Eine unserer Trainingsgruppen hatte einen Unfall, als ihr ein Auto von der Seite in den Bus fuhr. Ich selbst war nicht direkt dabei, die Miliz war aber natürlich gleich zur Stelle.

Ich meine eine andere Begegnung

Ach so, Sie meinen die Geschichte im Park. Am Donnerstagmorgen waren wir in einem Park in der Nähe des Hotels, da haben wir fünf gegen zwei gespielt. Das machen wir am Tag eines Spiels immer, um uns vorher noch ein bisschen zu bewegen. Aber die Miliz hat uns von der Wiese, auf der wir spielten, gebeten. Da sind wir eben auf einen Platz umgezogen. Das war auch okay.

Später hat Ihre Mannschaft im Petrovsky- Stadion die Schweiz mit 6:0 besiegt und so doch noch das WM-Viertefinale erreicht. Wie groß war der Stein, der Ihnen anschließend vom Herzen fiel?

Riesengroß. Nach der Auftaktpleite gegen Nordkorea (0:2/d. Red.) war der Erfolgsdruck groß. Wir mussten gewinnen und freuen uns nun um so mehr, dass es geklappt hat. Aber unser Ergebnis gegen die Schweizerinnen fiel ein bisschen hoch aus. So solide war unsere Leistung nun auch nicht.

Dieses 6:0 und davor das 9:1 gegen Mexkio taten dem Selbstvertrauen der Truppe gut, oder?

Auf alle Fälle. Und wir wissen jetzt, dass wir viele Tore schießen können. Wir haben bisher so oft getroffen wie keine andere Mannschaft hier bei der WM.

Im Viertelfinale warten nun die USA auf Deutschland. Wie schätzen Sie den kommenden Kontrahenten ein?

Jede Mannschaft, die im Viertelfinale steht, ist ein harter Brocken, natürlich auch die USA. Wir lassen uns aber nicht schrecken, sondern freuen uns auf die Aufgabe am Sonntag.

Ihre Klubkameradinnen Monique Kerschowski und Carolin Schiewe, mit denen Sie in der deutschen Vierer-Abwehrkette spielen, werden am Sonntag zwangspausieren müssen, weil sie gegen die Schweiz ihre jeweils zweite Gelbe Karte sahen. Wie schwer wiegen diese Ausfälle?

Das muss man abwarten. Es ist natürlich schade für Caro und Monique, dass sie nun nur zusehen dürfen. Aber wir haben einen großen Kader, so dass wir ihre Ausfälle hoffentlich ausgleichen können.

Die Partie Deutschland gegen USA findet ebenfalls in Sankt Petersburg auf einer Insel in der Newa statt. Ist es eigentlich ein Vorteil, nun nicht gleich wieder zurück nach Moskau reisen zu müssen?

Das ist positiv, weil wir dadurch doch ein bisschen mehr Ruhe haben.

Wie wird der Countdown bis zum Viertelfinalspiel aussehen?

Heute Vormittag haben wir regeneriert, den Nachmittag haben wir frei, um uns Sankt Petersburg anzugucken. Am Sonnabend früh trainieren wir, für den Nachmittag ist ein gemeinsamer Ausflug der gesamten Mannschaft geplant. Am Sonntag gilt dann unsere ganze Konzentration dem Spiel gegen die USA.

Das Interview führte Michael Meyer

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