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Landeshauptstadt: Die Neunaugen wachsen noch Naturkundemuseum lockt mit Winterprogramm

Auch wenn – oder gerade weil – die Natur momentan „Winterschlaf“ hält, lohnt sich ein Besuch im Potsdamer Naturkundemuseum: Kinder, die auf eine etwas andere Museumsführung Lust haben, freuen sich sicher über das musikalische Erzähltheater von Cathrin Alisch, das am 1. Februar um 10 Uhr unter dem Motto „Fuchs, Luchs, Dachs, Lachs – der Märchenwald im Winterkleid“ stattfindet.

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Auch wenn – oder gerade weil – die Natur momentan „Winterschlaf“ hält, lohnt sich ein Besuch im Potsdamer Naturkundemuseum: Kinder, die auf eine etwas andere Museumsführung Lust haben, freuen sich sicher über das musikalische Erzähltheater von Cathrin Alisch, das am 1. Februar um 10 Uhr unter dem Motto „Fuchs, Luchs, Dachs, Lachs – der Märchenwald im Winterkleid“ stattfindet. Die Musikerin Alisch charakterisiert dabei jedes der vorgestellten Tiere durch ein anderes Instrument. Wer es wissenschaftlicher mag, kann am morgigen Dienstag um 10 Uhr die Tiere und Pflanzen des Jahres 2012 – Dohle, Hirschkäfer, Neunauge, Lärche – unterm Mikroskop begutachten. Besucher des Museums können bei einem Rundgang übrigens auch ein neues Tierpräparat entdecken: Ein kanadischer Vielfraß, die größte Marderart der Nordhalbkugel, der früher auch in unseren Breiten heimisch war.

Noch bis zum 30. Juni wird die Sonderausstellung „Waldforschung und Waldvisionäre“ zu sehen sein, die anlässlich des 150. Geburtstags des Waldforschers August Bier sowie 180 Jahren Forstwissenschaft in Eberswalde seit Oktober 2011 läuft. Besucher können einen Einblick in die Arbeit des vor allem als Mediziner bekannten Bier (1861 – 1949) erhalten, der als „Waldvisionär“ sogar auf den griechischen Philosophen Heraklit und seinen Ausspruch „Der Konflikt ist der Vater aller Dinge“ zurückgriff. Der einseitigen Kiefern-Monokultur Brandenburgs setzte er das Konzept eines vielfältigen und naturnahen Mischwaldes entgegen.

Andere Baumarten in den märkischen Wäldern anzusiedeln ist noch auch aus einem anderen Grund wichtig, nämlich zur Förderung eines „klimaplastischen Waldes“. „Klimaplastischer Wald – was ist das?“ lautet der Titel eines Vortrags von Dr. Matthias Noack vom Landeskompetenzzentrum Forst Eberswalde am 5. Februar um 11 Uhr. Der Klimawandel wird erhöhte Temperaturen und mehr Trockenheit mit sich bringen: „In Brandenburg wird das sehr spürbar sein“, sagt Museumsleiter Detlef Knuth, „das bedeutet Trockenstress für die Bäume.“ Um dem entgegenzuwirken, wird verstärkt nach „Zukunftsbäumen“ gesucht, die den klimatischen Veränderungen standhalten können. Auch dahinter steht der Gedanke der Biodiversität: „Wenn von zehn Baumarten eine ausfällt, ist das nicht so schlimm, aber wenn man nur wenige hat, schon“, gibt Knuth zu bedenken. Unter dem Motto „Juniorforscher treffen Seniorforscher“ sind am 5. Februar auch Kinder und Jugendliche eingeladen.

Wer den „Fisch des Jahres 2012“, das Neunauge, im Naturkundemuseum sehen will, muss sich noch gedulden: Exemplare des aalförmigen Parasiten mit der Saugschnauze leben zwar bereits im Museum, erwachsene Tiere können aber frühestens im März besichtigt werden. Erik Wenk

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