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Sport: „Die Qualität reicht einfach nicht aus“

Der FFC Turbine Potsdam spielte gestern gegen den Hamburger SV nach zweimaliger Führung nur 2:2

Stand:

Beim Frauenfußball-Bundesligisten Turbine Potsdam ist sichtlich die Luft raus. Im vorletzten Meisterschaftsspiel trennte er sich gestern daheim vom bisherigen Tabellenvorletzten Hamburger SV 2:2 (0:0). Zweimal waren die Potsdamerinnen durch Essi Sainio (68.) und Jessica Wich (85.) in Führung gegangen, zweimal glichen die Gäste durch Katrin Patzke (70.) und Tugba Tekkal (86.) aus. Das lässt Hamburg weiter auf den Klassenerhalt hoffen, während Turbine Platz drei wohl endgültig an den nun drei Punkte besseren FC Bayern München abtreten muss.

Vor 1013 Zuschauern hätte der HSV gestern bei hochsommerlichen Temperaturen selbst in Führung gehen können, doch die agile Patzke scheiterte an Potsdams Schlussfrau Desiree Schumann (9., 53.), die auch gegen Hamburgs Torjägerin Tanja Vreden glänzend parierte (62.). Bei Turbine lief dagegen nicht viel zusammen: mangelnde Zweikampfführung, viele Fehlpässe, vergebene Chancen (3., 32. Anja Mittag; 31., 38. Bianca Schmidt). Das 1:0 durch Sainio vier Minuten nach ihrer Einwechslung, die nach einer Schmidt-Flanke von links einköpfte, wirkte wie eine Erlösung, der prompt Patzkes postwendender Ausgleich folgte. Nicht anders kurz vor Ultimo. Nach Mittag-Zuspiel scheiterte Schmidt an HSV- Torfrau Bianca Weech, ehe Wich aus Nahdistanz zum 2:1 einnetzte – aber auch diese Führung gab Turbine wieder aus der Hand. Franziska Hagemann ließ sich links von der kurz zuvor eingewechselten Tekklal austanzen und musste zusehen, wie die Türkin platziert ins lange Eck traf

„So blind kann man gar nicht sein“, grantelte Bernd Schröder, nachdem er sich erst vier Minuten nach dem Abpfiff von seinem Trainerstuhl erhoben hatte. „Wir haben zum wiederholten Mal in der Schlussphase noch ein Tor bekommen. Das ist Dummheit.“ Später analysierte Potsdams Cheftrainer: „Die Qualität einzelner Spielerinnen reicht einfach nicht aus, um ein solches Spiel zu Ende zu spielen. So ein Tor wie zum 2:2 darf einfach nicht fallen.“ In den nächsten Wochen will Turbine noch drei erfahrene Spielerinnen für Mittelfeld und Angriff verpflichten.

Schröder nahm nur Aferdita Kameraj, die in der nächsten Saison wieder für den HSV kicken wird, aus seiner Generalkritik aus. „Sie hat hinten noch ganz gut gespielt.“ Die 24-Jährige selbst erklärte: „Das war heute schwierig für mich. Heute schlägt mein Herz noch für Potsdam, wo ich zwei schöne Jahre hatte.“

Turbine: Schumann; Brosius, Schlanke (52. Marxkord), Kameraj, Peter: I. Kerschowski, Schmidt, Hagemann; Kaurin (64. Sainio), Wich, Mittag.

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