Landeshauptstadt: Die schöne Konkurrentin
Potsdams erste Mall, das Stern-Center, wird zehn Jahre / City begegnet ihr mit „natürlichem Respekt“
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Drewitz - Das Stern-Center, sagt seine Managerin Kerstin Freiberg, gehöre zu Potsdam wie Schloss Sanssouci und die Parks. Allerdings noch nicht ganz so lange wie die preußische Bau- und Gestaltungskunst: Zehn Jahre besteht jetzt Potsdams erste Mall.
Das Einkaufszentrum in Nachbarschaft zu den Neubaugebieten Drewitz und Stern sei bereits bei seinem Start im Oktober 1996 ein erfolgreiches Unternehmen gewesen, resümiert Managerin Freiberg. Die Mall gehöre innerhalb der ECE Projektmanagement GmbH, die das Center errichtete und auch betreibt, mit seinen knapp 36 000 Quadratmetern Verkaufsfläche zu den größten Häusern. Als das Stern-Center mit Direktanbindung an die Nutheschnellstraße und den über achtzig Ladenlokalen eröffnete, fürchteten die Innenstadt-Händler um ihre Existenz. „So etwas kannte man in Potsdam noch nicht“, sagt die Centermanagerin und versetzt sich in die Lage der Gewerbetreibenden im Stadtzentrum. Eine überdachte Flaniermeile, 2100 kostenlose Parkplätze, Magneten wie Peek & Cloppenburg oder Hennes & Mauritz. Das sei wie in der Disko, vergleicht Freiberg die Situation: „Wenn da ein paar neue schöne Frauen reinkommen, kriegt man auch erst Mal einen Schreck und beäugt die Konkurrenz mit Vorsicht.“ Die Händler in der Innenstadt seien deshalb dem Stern-Center mit „natürlichem Respekt“ begegnet.
Inzwischen mache jeder seins und das funktioniere, sagt die Managerin. Als das Karstadt-Kaufhaus in der City eröffnete, habe sie sich gefreut. „Das ist gut für die Innenstadt.“ Im Stern-Center seien aber selbst die Eröffnungstage, die eine Menge Menschen anzogen, nicht wirklich spürbar gewesen. Das Einzugsgebiet ihres Hauses sei ein völlig anderes, die Klientel vor allem Stammkundschaft. Im Schnitt fänden zwischen 25 000 und 30 000 Besucher täglich in das Einkaufszentrum, an Spitzentagen seien es über 40 000. Zu Karstadt gingen beispielsweise auch Touristen, sagt Freiberg, die Potsdam-Reisende nicht zu ihrer Kundschaft zählt.
Leerstand gebe es im Stern-Center nicht; man sei immer komplett ausgebucht und dies mit großer Stabilität, so die Center-Managerin. Fluktuation innerhalb der Mieterschaft gebe es kaum. Lediglich sieben der insgesamt 83 Geschäfte hätten seit Eröffnung vor zehn Jahren den Inhaber gewechselt. Um so größer war die Bewegung in der Manageretage: Mit Thomas Schmalfuß, Andreas Unrath und Johannes Nyhof ist Kerstin Freiberg die nunmehr vierte, die innerhalb von zehn Jahren den Chefsessel im Stern-Center bestieg. Der häufige Managerwechsel sei bei der ECE aber „völlig normal“, erklärt Freiberg. Jeder Geschäftsleiter habe seine eigene Art, das Haus zu führen. Das bringe die gewünschte Abwechslung in der Ausrichtung des Einkaufszentrums. Vor zehn Jahren noch betrieb das ECE Projektmanagement bundesweit 36 Einkaufs-Center; inzwischen seien es 89, davon 16 international, sagt Managerin Freiberg.
Die Festtage zum zehnjährigen Bestehen des Stern-Centers beginnen am heutigen Donnerstag um 12 Uhr mit einem Grußwort von Oberbürgermeister Jann Jakobs. Gleichzeitig fällt damit der Startschuss für ein buntes und spektakuläres Programm unter dem Motto : „Mach dein Glück.“ Hauptgewinn ist ein Mercedes SLK, der zum Finale am 7. Oktober ausgelost wird.
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