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Die Potsdamerin Mandy ist bei der Actors“ Class 2004 von Sat. 1 und der HFF dabei

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Die Potsdamerin Mandy ist bei der Actors“ Class 2004 von Sat. 1 und der HFF dabei Von Marion Hartig Sie ist ziemlich aufgeregt. Ihre Hände streichen durch das Haar, sie zieht den Reißverschluss ihrer dunkelblauen Trainingsjacke auf und zu. Immer, wenn es um Schauspiel geht, fühlt sich Mandy so wie jetzt. Um fast alles auf der Welt will die 24-jährige aus Potsdam einmal auf der Bühne oder vor der Kamera stehen. Dafür hat sie schon einiges hinter sich gebracht: Mehrere Jahre Jugendclub am Hans Otto Theater, Aufnahmeprüfungen an Schauspielschulen in Rostock, Leipzig, Potsdam und Berlin, privaten Schauspielunterricht, dann das Studium an der Universität der Künste in Berlin und jetzt die zum dritten Mal von Sat.1 und der Filmhochschule HFF veranstaltete „Actors“ Class“ in Babelsberg. Zwölf Schauspielstudenten und zwölf absolute Neuanfänger haben sich Sat. 1, Schauspiellehrer und Agenturen für die zweiwöchige Klasse zusammengesucht. Absolutes Highlight auf dem Lehrplan ist M. K. Lewis, der amerikanische Schauspiellehrer, der nicht nur ein als „Bibel für Schauspieler“ gehandeltes Buch geschrieben hat, sondern auch solche Größen wie Henry Fonda und Charles Bronson coachte, erzählt Inge Volk von Sat. 1. Sie sitzt im Organisationsbüro im dritten Stock und trinkt Kaffee mit Rike Schmidt, der Vorzeigefrau des Projektes. Als Laie zur Actors“ Class gekommen steht die zierliche Frau mit dem blonden Zopf heute neben Maximilian Schell in der zwölfteiligen ZDF-Primetime-Serie „Der Fürst und das Mädchen“ (2002) vor der Kamera. Carsten Fiebler, der HFF-Absolvent und Regisseur von „Die Datsche“ wird in den nächsten Tagen aufkreuzen. Er führt Regie bei einem der sechs Kurzfilme, die mit den Teilnehmern gedreht werden. Till Schweiger kommt als Pate der Aktion vorbei. Mandy steht inzwischen bei M. K. Lewis vor der Kamera – dem Mann mit dem waldgrünen Hut auf dem Kopf und dem charmanten Lächeln, das er von einer auf die andere Sekunde auf sein Gesicht zaubern kann. Eine vorgegebene Situation, Mandy als Angeklagte vor Gericht, tonlos, nur die Körpersprache zählt. „Think it and feel it, but don“t show it to me“, denk und fühl es, aber zeig es mir nicht, sagt der Virtuose. „Sei vor der Kamera besser zu wenig als zu viel“, rät er. Ausschweifende Gesten nämlich sind auf dem Bildschirm, anders als auf der Bühne, nicht gefragt, wirken auf Zelluloid übertrieben und künstlich. Eigentlich ist Mandy eher ein Bühnentyp. Sie ist eine von denen, die sich mit „Leib und Seele“ geben, wie sie sagt. Erst dann blüht sie auf, geht ganz aus sich heraus und verwandelt sich von einem schüchternen Mädchen mit heruntergeschlagenen Augen in eine starke Antigone, eine Frau, die kämpft und stirbt für ihr hehres Ziel. Vor der Kamera zu stehen, ist nicht leicht, sagt Mandy. Es fällt ihr schwer, bei den „Close-ups“, den Übergängen von einer zur anderen Szene, still zu stehen. Und quasi auf Knopfdruck in ihrer Rolle zu sein, so oft der Regisseur es will, die Traurige, Glückliche oder Deprimierte zu geben. Sie ist noch zu steif, beurteilt sie sich streng, konzentriert sich zu sehr auf den Text und durchdenkt ihre Rolle, anstatt sich einzufühlen. Aber sie wird alles geben, um besser zu werden. „Schließlich ist das hier eine große Chance.“ Wenn sie Glück hat und die Beste unter den Teilnehmerinnen ist, winkt ihr eine Rolle im Sat. 1-Krimi „Sk Kölsch“. Vielleicht klappt es dann wirklich, dass sie in die Fußstapfen von Julia Roberts tritt, ihrem großen Vorbild, und zum Film geht, sagt sie und verschwindet wieder in ihrem Seminar über gestisches Sprechen beim Film. Jede Kursminute ist kostbar. Patrick aus der Laienklasse, der Typ ohne Haar und mit leichtem Bauchansatz, ist da etwas lockerer und sein Idol mehr auf dem Boden der Tatsachen. Der 19-Jährige findet den Dicken in „King of Queens“ auf RTL 2 klasse. Er weiß, wie es beim Fernsehen läuft. „Macht nichts, dass ich kein super Talent bin“, sagt er, und setzt auf sich als ziemlich einzigartigen Typ, denn genau danach werde geguckt. „Wir suchen Fernsehgesichter“, formuliert das die Sat.-1-Frau Inge Volk.

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