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Landeshauptstadt: Die Villa bleibt zu

Kein neuer Mietvertrag für das Restaurant Villa Kellermann / Weitere Nutzung noch offen

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Berliner Vorstadt - Nun ist es endgültig: Das Restaurant Villa Kellermann in der Mangerstraße schließt Anfang Januar. Wie Restaurantbetreiber Maximilian Dreier den PNN auf Nachfrage bestätigte, haben die Besitzer der Immobilie am Heiligen See, die Wella-Erbin Gisa Sander und ihr Mann Hans-Joachim Sander, den Ende Dezember auslaufenden Mietvertrag nicht verlängert. Die Villa Kellermann war bisher noch das einzige öffentliche Gebäude an der Uferseite des Heiligen Sees, an der auch TV-Moderator Günther Jauch und Modeschöpfer Wolfgang Joop wohnen.

Obwohl Dreier wusste, dass die Restaurantnutzung in der Villa nicht von Dauer sein würde – seit 2005 wurde der Mietvertrag immer nur um ein Jahr verlängert – hat ihn die endgültige Entscheidung der Familie Sander sehr überrascht. „Den ganzen Sommer über gab es Gespräche über eine weitere öffentliche Nutzung der Villa Kellermann und Verhandlungen über einen Mietvertrag, der nicht nur jährlich sondern längerfristig angelegt sein sollte“, so Dreier. Die Familie Sander prüfe schon seit längerer Zeit verschiedene Varianten für die Villa. Doch da hier noch immer keiner Entscheidung absehbar war, hatte Dreier gehofft, sein Restaurant auch im kommenden Jahr weiter betreiben zu können. Doch Ende November erhielt er die Nachricht, dass die Familie Sander den Mietvertrag nicht verlängert.

Am gestrigen Donnerstag hat Dreier die letzte Ausstellung in der Villa Kellermann eröffnet. Bis Ende Dezember sind die neuesten Arbeiten des Malers Achim Freyer zu sehen. Am 19. Dezember ist die letzte der traditionellen Weinverkostungen im Kaminzimmer geplant und am 3. Januar wird die eigentlich zum 18. Geburtstag des Restaurants geplante Feier zu einer Abschiedsveranstaltung mit Freunden und Unterstützern der Villa Kellermann in ihrer wechselvollen Geschichte. „Bis Ende Januar werden wir das Haus dann vollständig geräumt haben“, sagte Dreier.

In welcher Form Gisa und Hans-Joachim Sander die sanierungsbedürftige Villa am Heiligen See in Zukunft nutzen wollen, weiß Dreier nicht. „Ich habe mich immer dafür eingesetzt, dass das Haus auch in Zukunft für die Öffentlichkeit zugänglich bleibt“, sagte Dreier. So gab es seitens Hans-Joachim Sander Überlegungen, in der Villa seine umfangreiche Kunstsammlung unterzubringen. Sander betreibt seit 1980 in Darmstadt, dem Firmenhauptsitz des Wella-Konzerns, eine Galerie und hat sich in den zurückliegenden Jahren zu einem Experten für internationale und hier vor allem deutsche Kunst nach 1945 entwickelt.

Maximilian Dreier hat in den vergangenen Monaten immer wieder Gespräche mit Parteien und Politikern in der Stadt geführt und nachgefragt, ob Potsdam daran interessiert wäre, die Sammlung Sander in einem Privatmuseum am Heiligen See zu präsentieren. „Für Hans-Joachim Sander würde dieses Museum nur dann in Frage kommen, wenn Politik und Verwaltung geschlossen hinter dieser Idee gestanden hätten und es bei notwendigen aber vorsichtigen Umbauten an der denkmalgeschützten Villa Unterstützung gegeben hätte“, so Dreier. Die Schlösserstiftung mit dem Neuen Garten und dem Mamorpalais als direkter Nachbar würde diesem Vorhaben sehr positiv gegenüberstehen. Ob Sander auch weiterhin die Option für ein Museum offen hält, konnte Dreier nicht sagen.

Hans-Joachim Sander war gestern nicht zu erreichen. Aus seinem Berliner Büro erfuhren die PNN, dass er sich zur Zeit im Ausland aufhalte. Dirk Becker

Dirk Becker

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