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Sport: Die Zuverlässige

Potsdams Abwehrspielerin Britta Carlson kickt morgen eventuell gegen Schottland – im Mittelfeld

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Potsdams Abwehrspielerin Britta Carlson kickt morgen eventuell gegen Schottland – im Mittelfeld Von Michael Meyer Sie ist mit 27 Jahren derzeit Potsdams älteste Bundesliga-Spielerin, doch vom Turbine-Quintett, das für das morgige Europameisterschaftsspiel in Bayreuth gegen Schottland (15 Uhr, live in der ARD) nominiert wurde, weist Britta Carlson nach der sieben Jahre jüngeren Anja Mittag (17 Spiele) mit bislang 18 Einsätzen die geringste Nationalelf-Bilanz auf. Ariane Hingst (26 Jahre) sieht ihrem 114. A-Länderspiel entgegen, Nadine Angerer (27) blickt auf bisher 37 Partien zurück, Conny Pohlers (26) auf 40. „Ja, ich bin als Nationalspielerin ein Spätzünder“, gibt Carlson – Spitzname Lüdd''n – zu. „Um so mehr genieße ich es, dabei sein zu dürfen. Mit 18 Einsätzen bin ich keine Stammspielerin, ich muss mich jedesmal neu anbieten.“ Ihre ersten Länderspiele seit der Premiere im März 2004 in Fürth gegen China (0:1) bestritt Britta Carlson noch als Kickerin des Hamburger SV. Ihre Hoffnungen, mit dem Olympiateam in Athen antreten zu dürfen, zerschlugen sich zwar, doch nach ihrem Wechsel im Sommer letzten Jahres zu Turbine Potsdam fand die Kickerin ins Nationalteam zurück. Und auch ein Bänderriss im April dieses Jahres – erlitten im UEFA-Cup-Halbfinalspiel in Trondheim – bedeutete nur ein zwischenzeitliches Stopp. „Britta hat sich immer wieder herangekämpft“, sagt ihr Heimtrainer Bernd Schröder und lobt sie: „Sie ist eine der Zuverlässigsten sowohl auf dem Spielfeld wie auch im Umfeld und kann mit ihrer Spielsweise Ordnung und Ruhe in eine Mannschaft bringen.“ Dass wussten und wissen neben Schröder auch die bisherige Nationaltrainerin Tina Theune-Meyer und deren Nachfolgerin Silvia Neid zu schätzen. Neid nominierte Carlson, die bei Turbine ihren Platz in der rechten Abwehr hat, gegen Schottland erneut für das Mittelfeld. „Von Hause aus bin ich auch Mittelfeldspielerin. Es ist immer schwierig sich umzustellen, in der Abwehr agiert man ganz anders. Im Mittelfeld zu spielen ist schwieriger, in der Nationalelf durch das hohe Tempo noch mehr. Aber ich spiele gern dort“, meint Britta Carlson, die beruflich bei Turbine-Sponsor ZAA Ludwigsfelde als kaufmännische Mitarbeiterin tätig ist. Morgen in Bayreuth erwartet die Europameisterin aggressiv kickende Schottinnen. „Die stehen gut in der Defensive und sind immer für Konter gut – wir müssen schon konzentriert spielen und kompakt stehen“, weiß sie aus eigenem Erleben beim vorjährigen EM-Qualifikationsspiel in Livingston (3:1). Dass sie und ihre Mitstreiterinnen danach zu kaputt fürs Spitzenspiel in Duisburg sind, glaubt Carlson nicht. „Das ist auch eine Kopffrage“, meint sie, und: „Wir wollen den Schwung aus den UEFA-Cup-Spielen gegen Reykjavik nun mit in die Bundesliga nehmen.“

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