Landeshauptstadt: Diplomaten am Ball – für Toleranz und Respekt
Babelsberg – Was haben Japan, Serbien und Montenegro und die Niederlande gemeinsam? Auf den ersten Blick könnte man meinen nicht viel.
Stand:
Babelsberg – Was haben Japan, Serbien und Montenegro und die Niederlande gemeinsam? Auf den ersten Blick könnte man meinen nicht viel. Doch Vertreter aller drei Botschaften dieser Länder sind die neuen Herausforderer beim fünften internationalen Botschafts-Hallenfußballturnier in Potsdam am 13. und 14. Mai in der Sporthalle Heinrich-Mann-Allee. 16 Botschafts- und vier Sponsorenteams werden um den Wanderpokal gegeneinander antreten.
In eleganten Anzügen waren die Diplomaten gestern zur Auslosung der Gruppen ins Gebäude der Energie und Wasser Potsdam GmbH gekommen. So richtig konnte man sich die gestriegelten Herren beim ständigen Händeschütteln und Begrüßen noch nicht im Fußballtrikot vorstellen. Doch der Anzug – und mit ihm die Politik – soll außen vor bleiben, wie Hikmet Güvenc, Hauptinitiator von der türkischen Botschaft, erklärt. „Es geht uns um Toleranz und den respektvollen Umgang miteinander“, so Güvenc. Erleichtert war Katrin Dost, Mitorganisatorin des Turniers, aber dann doch bei der Gruppenauslosung: Die Vertreter der Botschaften Iran und USA werden in der Vorrunde in verschiedenen Gruppen spielen. Zuvor seien Bedenken von beiden Seiten wegen der angespannten Situation im Karikaturenstreit geäußert worden. Im vergangenen Jahr hatten die Teams der Türkei und Griechenland sowie Iran mit Israel in einer Gruppe gespielt. „Die Konflikte blieben außen vor“, erinnert sich Hikmet Güvenc.
Passend zum WM-Fieber haben die Organisatoren das Turnier erweitert: Erstmalig sollen auch sechs Traditionsmannschaften, darunter alte Fußballhasen vom SV Babelsberg 03, mit dem originalen WM-Ball um einen Pokal spielen. „Unser Turnier soll auch generationsübergreifend sein“, so Güvenc. Parallel zum Fußball-Turnier soll in diesem Jahr wieder ein Begegnungsfest, unterstützt von der Initiative Toleranz vom Auswärtigen Amt, stattfinden – diesmal allerdings nicht im Buga-Park, sondern am Bassin-Platz. Güvenc, der seit sieben Jahren in Potsdam lebt und sich hier wohl fühlt, will die Botschafter aus Berlin auch mit der Schönheit der Landeshauptstadt vertraut machen. Angela Gencarelli
Angela Gencarelli
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: