Landeshauptstadt: Diplomaten im Fußballfieber Peru gewann Potsdamer Botschafts-Turnier
Österreich und Schweiz sind gleich in der Vorrunde ausgeschieden. Nein, nicht bei den Europameisterschaften.
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Österreich und Schweiz sind gleich in der Vorrunde ausgeschieden. Nein, nicht bei den Europameisterschaften. Mit Europameisterschaften gibt sich Hikmet Güvenç nicht zufrieden. Er hat die Fußball-Weltmeisterschaften nach Potsdam geholt. Genauer: in die Sporthalle an der Heinrich-Mann-Allee. Denn der Potsdamer Güvenç hat gute Kontakte in alle Welt – er arbeitet in der türkischen Botschaft in Berlin. Und so organisiert er jedes Jahr das Botschafts-Fußball-Turnier in der Nachbarstadt.
Schon vor drei Monaten seien seine Kollegen aus der türkischen Botschaft von einer Art Fußballfieber befallen gewesen. Sie haben zweimal pro Woche für den Wettkampf trainiert, erzählt Güvenç. Mittlerweile sind die Potsdamer Fußballspiele so beliebt, dass 2008 gar nicht so viele Mannschaften daran teilnehmen konnten, wie eigentlich wollten. Sechs Teams musste Güvenç absagen. Auch dem internationalen Auswahl-Damenteam, den Libyern und den Jemeniten. Die Mannschaften hätten sich einfach zu spät angemeldet, sagt Güvenç.
100 kickende Diplomaten aus 20 Ländervertretungen haben dort vergangenes Wochenende um den Botschaftspokal gespielt. 20 Teams á fünf Mann plus zusätzliche Ersatzspieler. Mit dabei waren unter anderem China, Kuwait, die Elfenbeinküste, die USA und Kanada. Zum ersten Mal nahmen auch Schweizer und österreichische Botschaftsmitarbeiter an dem Turnier teil. Sie gewannen zwar gegen Schweden und China jeweils drei zu Null, verloren aber gegen Serbien Null zu Zwei und gegen Peru sogar Null zu Sechs.
Ihre Spielqualität sei aber ähnlich wie die ihrer Profi-Kollegen bei den Europameisterschaften, wo die Schweizer und die Österreicher ebenfalls noch in der Vorrunde ausgeschieden sind, resümierte Güvenç nach dem Spiel. Die Peruaner waren aber auch schwere Gegner. So schwer, dass sogar die Vorjahressieger, die serbischen Diplomaten, im Finale Null zu Eins gegen sie verloren. Ein Elfmeter half den Peruanern zum Sieg.
Gelohnt habe sich der Ausflug aber für alle. Alle hätten sich nach dem Wettkampf noch auf Sightseeingtour durch Potsdam begeben. Es gehe ohnehin ja mehr um Völkerverständigung, Fairness und Spaß. Und den schienen alle Teilnehmer gehabt zu haben. Im nächsten Jahr wollen alle wieder dabei sein. Sie haben Güvenç gesagt, dass er gar keine Einladungen mehr verschicken bräuchte, sie kämen auch so. just
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