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Sport: Dortmunds Champions-League-Held am Babelsberger Park

Lars Ricken drückt heute Borussias A-Junioren im DFB-Pokalfinale gegen den SC Freiburg die Daumen

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Er galt einst als Ausdruck jugendlicher Frische, Kreativität und Unbekümmertheit auf dem Fußballplatz. Am kommenden Freitag wird Lars Ricken diese Tugenden in Babelsberg als Funktionär Borussia Dortmunds von den Nachwuchsspielern seines Vereins verlangen, wenn diese gegen den SC Freiburg im Karl-Liebknecht- Stadion um den DFB-Vereinspokal der A- Junioren kämpfen. Die Borussen stehen erstmals im Endspiel um die begehrte Trophäe, die seit 1987 vergeben wird und vor Jahresfrist – ebenfalls am Babelsberger Park – an Bayer 04 Leverkusen ging (3:0 gegen Borussia Mönchengladbach). Gegner Freiburg war im Pokal schon erfolgreicher: Er gewann den Cup 2006 in Berlin durch ein 4:1 gegen den Karlsruher SC.

„Das wird am Freitag ein total offenes Spiel, in dem vielleicht die Tagesform entscheidet. Der Pokalsieg wäre wichtig für uns, nachdem wir einige Jahre keine Titel geholt haben. Er wäre Bestätigung und Anerkennung für unsere Spieler nach ihrer langen Saison wie für die gesamte Jugendarbeit im Verein“, sagt Lars Ricken, der Anfang dieses Jahres endgültig die Töppen an den Nagel hängte und seitdem beim BVB als Nachwuchskoordinator tätig ist. „Wir haben derzeit neun Mannschaften von der U9 bis zur U19 im Spielbetrieb.“ Die A-Junioren, die jetzt in Babelsberg auflaufen, haben mit dem noch 16-jährigen Mario Götze einen frisch gebackenen U17-Europameister in ihren Reihen, dazu die U 18-Nationalspieler Marc Hornschuh, Marco Stiepermann, Lasse Sobiech und Daniel Ginczek. In der A-Junioren-Bundesliga West steht die Truppe um Trainer Peter Hyballa auf Platz eins.

Spitzenreiter ist auch der SC Freiburg, der amtierende Deutsche A-Jugend-Meister – in der A-Junioren-Bundesliga Süd/Südwest. „Wenn man im Pokal so weit gekommen ist wie wir, will man auch den finalen Schritt tun“, erklärt Jochen Saier. Der 31-Jährige ist Leiter der Freiburger Fußballschule, in der Talente ab der U12 in acht Nachwuchsteams reifen. „Wir werden am Freitag nicht der Favorit sein, gehen aber selbstbewusst ins Spiel.“ Trainer Christian Streich könne Freiburgs stärkste Elf aufbieten; auch U 19-Nationaltorhüter Oliver Baumann. Zusätzliche Brisanz erhält das Duell dadurch, dass sich beide Teams, sollten sie in ihren Bundesliga-Staffeln bis zuletzt vorn stehen, im Halbfinale der Deutschen Meisterschaft der A-Junioren erneut gegenüberstehen würden.

Für Lars Ricken wird die Dienstfahrt in dieser Woche nicht die erste nach Babelsberg sein. Im Sommer 2007 kickte er mit Borussia Dortmunds Amateuren bereits beim SV Babelsberg 03 um Regionalliga-Punkte. „Ich kann mich noch gut daran erinnern“, erzählt der 32-jährige Ex- Nationalspieler. „Es ist dort ein schönes Stadion mit den Rängen nahe am Spielfeldrand, auf denen viele Zuschauer für gute Stimmung sorgten. Wenn das am Freitag wieder so sein würde, fände ich’s toll.“

Ein Tor blieb Ricken damals beim 0:0 versagt, doch für Dortmunds Profis hatte er zuvor 49mal getroffen. Legendär wur- de sein spielentscheidender Heber aus 30 Metern zum 3:1 im Champions-League-Finale 1997 gegen Juventus Turin nur zehn Sekunden nach seiner Einwechslung. Darauf dürfte der Dortmunder am Freitagabend am Babelsberger Park mehr als einmal angesprochen werden – morgen nämlich jährt sich dieser zum Tor des Jahres 1997 gewählte Ricken-Treffer zum zwölften Mal. Michael Meyer

Anpfiff ist am Freitag um 18 Uhr.

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