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Homepage: Drängende Fragen für den Nachwuchs Erstmals Landes-Preis für Nachwuchsforscher

Es gehe darum, die Latte so hoch wie möglich zu hängen. Elitenbildung und die Ansprache möglichst vieler Studienanfänger ist laut Wissenschaftsministerin Johanna Wanka Ziel der neuen, gestern erstmals vergebenen Nachwuchswissenschaftlerpreise des Landes Brandenburg.

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Es gehe darum, die Latte so hoch wie möglich zu hängen. Elitenbildung und die Ansprache möglichst vieler Studienanfänger ist laut Wissenschaftsministerin Johanna Wanka Ziel der neuen, gestern erstmals vergebenen Nachwuchswissenschaftlerpreise des Landes Brandenburg. Neben einem Absolventenpreis (5000 Euro) vergibt das Land Post-doc-Preise für exzellente Projekte: jeweils 20 000 Euro für eine Arbeit aus dem Bereich Geistes- und Sozialwissenschaften und aus den Natur- oder Ingenieurwissenschaften. Da in diesem Jahr nur der zweite Bereich der Jury zugesagt hatte, wurde auch nur dafür einen Preis vergeben. „Das ist richtig so“, sagte Wanke gestern am GeoForschungsZentrum (GFZ), denn der Preis solle nur für hochwertige wissenschaftliche Vorhaben stehen.

Der Post-doc Preis ging an Prof. Dr. Ulrike Herzschuh vom Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI) für die Arbeit „Palaeo-moisture evolution in monsoonal Central Asia during the last 50 000 years“. Post-Doktoranden sind Wissenschaftler, die nach Beendigung einer Dissertation befristet angestellt sind, um in Projekten mitzuarbeiten. Den Absolventenpreis teilen sich zwei Kandidaten: Tobias Kiertscher für seine Diplomarbeit „Entwurf und Implementierung eines Flussgraphen-basierten visuellen Programmiersystems zur parallelen Ausführung auf Mehrprozessorsystemen“ von der Fachhochschule Brandenburg sowie an Ann-Kristin Reyels von der Hochschule für Film und Fernsehen (HFF) für ihren Diplomfilm „Jagdhunde“.

Im Festvortrag vergegenwärtigte der langjährige GFZ-Chef Rolf Emmermann, was Forschung alles leisten kann. Den Blick auf die Erde richten die Geoforscher unter anderem von oben, per Satellit. Und was sie dabei sehen, kann begeistern wie auch beunruhigen. So lässt sich etwa nun die Meereshöhe exakt überwachen. Ergebnis: jährlicher Anstieg zwei Millimeter! Auch die Bewegung der Kontinentalplatten können die Forscher aus dem All überwachen. Dass Potsdam sich rund 2,5 Zentimeter pro Jahr nach Nordosten bewegt, ist dabei eins der harmlosen Ergebnisse. Dass sich südlich von Istanbul derzeit das Potenzial zu einem Starkbeben aufbaut, gehört zu den eher beängstigenden Schlüssen. Ebenso beunruhigend wie der Zustand des Erdmagnetfeldes. „Es schwächelt“, so Emmermann. Es könnte sein, dass in einigen hundert Jahren das Magnetfeld außer Kraft gerät. „Gehen wir auf eine Umkehr des Magnetfeldes zu, welche Folgen hätte sie“, fragt Emmermann. Drängende Fragen, auch für den Nachwuchs der Forschung. Jan Kixmüller

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