zum Hauptinhalt

Sport: Drei Punkte gegen die Unsicherheit Sieg und neue Spielerin für Turbine Potsdam

Nach dem erlösenden Abpfiff fassten die Turbine-Spielerinnen sich am Sonntag noch einmal an den Händen und probierten mit den Fans die Welle. Mit 3:0 (1:0) hatten die wenig harmonisch aufspielenden Bundesliga-Fußballerinnen aus Potsdam zuvor Bayer 04 Leverkusen bezwungen und wahrten so die Mini-Chance, doch noch die Qualifikation für die Champions League zu schaffen.

Stand:

Nach dem erlösenden Abpfiff fassten die Turbine-Spielerinnen sich am Sonntag noch einmal an den Händen und probierten mit den Fans die Welle. Mit 3:0 (1:0) hatten die wenig harmonisch aufspielenden Bundesliga-Fußballerinnen aus Potsdam zuvor Bayer 04 Leverkusen bezwungen und wahrten so die Mini-Chance, doch noch die Qualifikation für die Champions League zu schaffen. Zwar haben die „Turbinen“ auf den Zweitplatzierten 1. FFC Frankfurt vier Punkte Rückstand. Allerdings haben sie ein Spiel weniger absolviert und können, drei eigene Siege vorausgesetzt, noch auf einen Frankfurter Ausrutscher hoffen.

Dass seine Mannschaft bei ihrem Arbeitssieg gegen die Werkself nur phasenweise ihre Leistungsstärke zeigen konnte, machte Turbine-Trainer Bernd Schröder milde in seiner öffentlichen Einschätzung. Er sparte sich weitgehend persönliche Kritik und bemängelte wie schon am Samstag in den PNN das Fehlen von Führungsspielerinnen, die einer Partie eine Wendung geben können, wenn es mal nicht läuft. Stattdessen gebe es zu viele mitleidvolle Spielerinnen. Schröder sah es als ein generelles Thema „beim weiblichen Geschlecht“ an: „Der Grat zwischen Gut und Böse ist ganz schmal.“

Seine Spielerinnen präsentierten sich nach zwei 0:1-Niederlagen in Essen und Frankfurt verunsichert, in den ersten 40 Minuten etwa so, als müssten sie sich im zweiten Testspiel vor einer harten Saison erst Mal kennenlernen. Fehlpässe und Abstimmungsfehler ließen auch die 1830 Fans bald verstummen. Erst in den fünf Minuten vor der Pause attackierten sie die Bayer-Spielerinnen, von Ex-Turbine und Bayer-Kapitänin Isabel Kerschowski gut organisiert, schon im Spielaufbau. Nachdem Yuki Ogimis Treffer wegen angeblichen Abseits’ nicht gegeben worden war (40.), traf sie auch regulär: Einen Steilpass von Maren Mjelde schob sie in der 42. Minute unter Bayer-Keeperin Lisa Schmitz hindurch. Sekunden später traf Lisa Evans nur die Latte.

Die engagierten Gäste ließen sich vom Rückstand wenig beeindrucken. Die eingewechselte Isabelle Linden vergab in einer besseren, umkämpfteren zweiten Hälfte zunächst zwei gute Chancen (50., 53.). Nach einer Stunde musste Turbine-Torfrau Alyssa Naeher Kopf und Kragen riskieren, als Carolin Dej allein auf sie zulief, aber letztlich scheiterte. Statt des 1:1, wie es die defekte Anzeigetafel über 90 Minuten behauptete, fiel bald das umjubelte 2:0 für die Gastgeberinnen. Genoveva Anonma, die kaum Bezug zum Spiel fand, traf aus fünf Metern nach einem Bayer-Abwehrfehler. In der 85. Minute machte erneut die Stürmerin aus Äquatorialguinea den Sack endgültig zu und dürfte damit Selbstvertrauen für die restlichen Partien getankt haben.

Neben den drei Punkten gab es noch zwei weitere Lichtblicke: Johanna Elsig gab nach ihrem Kreuzbandriss ihr Debüt für Turbines Bundesliga-Team. Und mit der 20-jährigen Schweizer Nationalspielerin Lea Wälti, die für den Erstligist BSC Young Boys Bern im Mittelfeld aufläuft, hat der Verein nach Julia Simic seine zweite Neuverpflichtung für die neue Saison bekanntgegeben. Ingmar Höfgen

Turbine: Naeher; Singer, Draws, Kemme; Bremer (86. Elsig), Mjelde, Hanebeck, An. Hegeberg (46. Göransson); Ogimi, Anonma (88. Ad. Hegerberg), Evans.

Ingmar Höfgen

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })