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Drei Staatsbürgerschaften: Rayan und Ali Saad (r.) sind nun Deutsche.

© A. Klaer

Landeshauptstadt: Dreifache Staatsbürger

Zwölf neue Deutsche mit Heimat-Bekenntnis

Stand:

Für den achtjährigen Rayan und den zehnjährigen Ali Saad ist es schon die dritte Staatsbürgerschaft, die sie ab sofort tragen. Seit gestern sind die zwei Knirpse ganz offiziell Deutsche. Geboren sind die beiden Brüder „aber sowieso hier“, erzählt Mutter Shabana Karimi, die seit 16 Jahren in Deutschland lebt. Sie flüchtete einst aus Afghanistan – ihre heimatliche Staatsbürgerschaft übertrug sie ebenso auf ihre Kinder wie auch ihr Lebensgefährte aus dem Libanon.

Mit den zwei dreifachen Staatsbürgern erhielten gestern zehn weitere Potsdamer die Urkunden zur Einbürgerung aus den Händen der Potsdamer Sozialbeigeordneten Elona Müller. „Drei Staatsbürgerschaften ist schon sehr ungewöhnlich“, beschied dabei Carmen Zagorski, die in der Stadtverwaltung Ausländern beim oft sehr langen Weg zur Einbürgerung begleitet. Erwachsene müssen unter anderem einen Sprachtest absolvieren. „Bei Kindern, die in eine Schule gehen, sind die Zeugnisnoten ausreichend“, so Zagorski. Eine Vier in Deutsch müsse es allerdings mindestens sein. Seit 2008 gibt es auch einen bundesweit einheitlichen „Einbürgerungstest“, bei dem Wissen über Deutschland abgefragt wird.

Insgesamt wurden in diesem Jahr in Potsdam 74 ausländische Mitbürger deutsche Staatsangehörige. Im Vorjahr 2008 konnte 91 Personen die deutsche Staatsangehörigkeit verliehen werden. Seit Inkrafttreten des neuen Staatsangehörigkeitsgesetzes im August 2007 geben die Bewerber vor dem Empfang ihrer Urkunden ein Bekenntnis ab, mit dem sie erklären, das Grundgesetz zu achten und dem Land „nicht zu schaden“.

„Es ist ein wichtiger, neuer Schritt für mich“, sagt die 18-jährige Türkin Nahide Erol, die mit ihren 19 und 20 Jahre alten Brüdern Nurullah und Enver Erol eingebürgert wurde. „Schließlich beeinflusst es meinen gewünschten Lebensweg“, so die Abiturientin, die nach der Schule und Jura-Studium im Auswärtigen Amt „für Deutschland im Ausland“ arbeiten möchte. „Ich identifiziere mich mit der deutschen Kultur und fühle mich wohl hier“, begründete die 18-Jährige ihren Entschluss.Kay Grimmer

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