Landeshauptstadt: Drewitz ist Vorbild für Irland „Re-Green“-Forschungs-Ergebnisse vorgestellt
Potsdam ist eine der führenden „grünen Städte“ Europas: Das geht aus den Ergebnissen des von der Europäischen Union geförderten Projektes „Re-Green - Regionalpolitik für grünes Bauen“ hervor, die am Dienstag von der AG Landschaftsmanagement der Universität Potsdam vorgestellt wurden. Drei Jahre lang untersuchten die Wissenschaftler zusammen mit den Forschungsinstituten INTELI aus Portugal und Nordregio aus Schweden zehn Städte und Regionen, die auf verschiedene Weise städtebaulich auf den Klimawandel reagiert haben.
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Potsdam ist eine der führenden „grünen Städte“ Europas: Das geht aus den Ergebnissen des von der Europäischen Union geförderten Projektes „Re-Green - Regionalpolitik für grünes Bauen“ hervor, die am Dienstag von der AG Landschaftsmanagement der Universität Potsdam vorgestellt wurden. Drei Jahre lang untersuchten die Wissenschaftler zusammen mit den Forschungsinstituten INTELI aus Portugal und Nordregio aus Schweden zehn Städte und Regionen, die auf verschiedene Weise städtebaulich auf den Klimawandel reagiert haben.
Dabei wurde die energetisch sanierte Gartenstadt Drewitz als eines von zwölf Führungsbeispielen für nachhaltige Stadtentwicklung in Europa hervorgehoben. „Der Energieverbrauch der Gebäude wurde um etwa die Hälfte reduziert, der Verkehr wurde berücksichtigt und die Begrünung sorgt für die Entstehung und Verteilung von Kaltluft“, begründet Torsten Lipp vom Institut für Erd- und Umweltwissenschaften der Universität Potsdam.
Drewitz hat nicht nur die wissenschaftlichen Partner überzeugt, sondern auch die Verwaltungen der anderen beteiligten Städte: „Das Bauamt in Dublin hat sich ganz konkret für die Isolierungsschichten der Plattenbauten interessiert“, sagt Lipp. „Für die Industrie-Städte Dabrowa Górnicza in Polen und Mizil in Rumänien war an der Gartenstadt vor allem interessant, wie man mehr Grün in die Stadt bringt.“
Auch für Potsdam könnten die Projekte aus den anderen Städten hilfreich sein, so Lipp. Die AG Landschaftsmanagement übergab der Koordinierungsstelle Klimaschutz der Landeshauptstadt ein Handbuch zur nachhaltigen öffentlichen Beschaffung sowie einen detaillierten Katalog mit den Projekten. Darin finden sich unter anderem die jeweiligen Zahlen zur Energieeinsparung, zu Investitionskosten und zur Übertragbarkeit auf andere Städte sowie Kontaktdaten zu den Verwaltungen. „Wir werden die Ergebnisse von Re-Green in unsere künftige Arbeit einbeziehen“, sagt Klaus-Peter Linke, Leiter der Koordinierungsstelle.
Besonders interessiert zeigten sich die Potsdamer Klimaexperten an einem Beispiel aus Dublin: Dort wurde das denkmalgeschützte Rathaus energetisch saniert und mit Solar-Anlagen ausgestattet. Die Investitionen betrugen 180 000 Euro, dafür hat das Gebäude jährliche Energie-Einsparungen von 6 000 Euro.
„Im Potsdamer Rathaus gäbe es auch Bedarf für energetische Sanierungen, wir haben hier zum Teil einfach verglaste Fenster mit Heizungen darunter“, sagt Cordine Lippert von der Koordinierungsstelle. „Aber wir heizen immerhin mit Fernwärme“, ergänzt Linke, der ankündigte, sich die Arbeit der Iren und die anderen Projekte aus England, Spanien, Estland oder Slowenien genau anzuschauen und sich mit den den jeweiligen Verwaltungen auszustauschen.
Interessant für Potsdam könnte auch der Umbau eines Stockholmer Hafens zum Wohnviertel sein: „Potsdam hat ja Bedarf bei der Entwicklung von Brachflächen, etwa in Krampnitz“, so Lipp. Lippert bestätigte dies: „Krampnitz soll nach dem Vorbild von Drewitz energetisch neutral saniert werden.“ Erik Wenk
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