Sport: Duell der Nationaltorfrauen
Morgen Bundesliga-Spitzenspiel Potsdam – Duisburg mit Angerer und Rottenberg
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Morgen Bundesliga-Spitzenspiel Potsdam – Duisburg mit Angerer und Rottenberg Fern der Heimat, beim Vier-Nationen- Cup in China, wird Potsdams Turbine- Mannschaftsführerin Ariane Hingst im Januar kommenden Jahres ihr 100. A-Länderspiel erleben. Frauenfußball-Weltmeister Deutschland beginnt in Fernost seine Vorbereitung auf die Europameisterschafts-Endrunde im Juni 2005 in England, und Hingst – bisher bei 99 Einsätzen im Auswahltrikot angekommen – zählt zu den festen Größen in der Planung von Bundestrainerin Tina Theune-Meyer. Ebenso wie Nationaltorfrau Silke Rottenberg, die am Donnerstag in Berlin gegen die Niederlande (0:0) ihr 101. Länderspiel bestritt und dabei kaum Beschäftigung hatte; nur in der Schlussphase musste sie zwei Bälle halten. Hingst, in der Abwehr vor ihr spielend, konnte das als Erfolg der deutschen Defensivarbeit verbuchen – und hofft zugleich, dass Rottenberg morgen ungleich mehr Arbeit bekommt. Morgen tritt Rottenberg mit Bundesliga-Spitzenreiter FCR Duisburg im Meisterschafts-Spitzenspiel bei Titelverteidiger FFC Turbine Potsdam an (11 Uhr, Karl-Liebknecht-Stadion). „In der Partie müssen wir Alles oder Nichts spielen, und ich bin optimistisch, dass wir es packen können“, meint Ariane Hingst. Wenn da nicht Rottenberg wäre. In den bisherigen vier Ligaspielen kassierte die 32-Jährige erst ein Gegentor, ihr morgiger Gegenüber Nadine Angerer bereits acht. Für Angerer, bislang 31-fache Nationalspielerin und am Donnerstag nur zum Bankdrücken verurteilt, wird das direkte Duell eine weitere Chance sein, sich mit fehlerfreien Aktionen dichter an die Nummer eins im deutschen Tor heranzuschieben. Theune-Meyer weiß: „Beide Torfrauen werden von Jahr zu Jahr besser, und der Zweikampf zwischen beiden ist offen. Erst vor den beiden Länderspielen im Mai gegen Kanada wird es eine klare Zuordnung geben, wer die Nummer eins und wer die Nummer zwei ist.“ Einen Keeper-Kleinkrieg – der jahrelang zwischen Deutschlands Männern geführt wurde, ehe jetzt Neu-Bundestrainer Jürgen Klinsmann ein Machtwort sprach – befürchtet Theune-Meyer nicht. „Das ist auch eine Frage, mit welchem Respekt man sich begegnet“, meint sie dazu. Angerer, die Fränkin im Turbine-Kasten kann nicht mit einem baldigen Auswahl-Abschied ihrer sechseinhalb Jahre älteren Kontrahentin rechnen. „Ich werde noch so lange im Tor stehen, so lange ich mich gesund fühle und der Nationalmannschaft noch etwas geben kann“, kündigte Rottenberg in Berlin an. Und blickte ebenfalls schon auf das morgige Spitzenspiel am Babelsberger Park: „Das wird mit Sicherheit eine ansehnlichere Partie als das heutige Länderspiel und eher Werbung für den Frauenfußball werden. Wir treten als Spitzenreiter an, aber Potsdam wird alles versuchen, uns zu schlagen. Ich hoffe, dass viele Zuschauer kommen, und natürlich, dass wir gewinnen. Obwohl – auch wir werden noch einige Niederlagen erleiden, aber das wird uns nicht zurückwerfen. Bleibt unsere Mannschaft zusammen, hat sie eine große Zukunft vor sich.“ Während Rottenberg morgen vor allem von Potsdams Anja Mittag (bisher 7 Saisontore) und Conny Pohlers (6) geprüft werden dürfte, heißt Angerers gefährlichste Duisburger Gegenspielerin Shelley Thompson. Die 18-jährige zweifache Nationalspielerin, die gegen die Niederlande nicht aufgeboten war, führt die Bundesliga-Torjägerliste mit 11 Treffern an.
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