ATLAS: Durchkreuzen
Und wieder sollen die Potsdamer befragt werden. Die FDP schlägt vor, abstimmen zu lassen, ob ein freier Uferweg am Griebnitzsee weiter geplant und gebaut werden soll.
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Und wieder sollen die Potsdamer befragt werden. Die FDP schlägt vor, abstimmen zu lassen, ob ein freier Uferweg am Griebnitzsee weiter geplant und gebaut werden soll. Schon vor kurzem hatten SPD und CDU vorgeschlagen, die Potsdamer auch nach der Sinnhaftigkeit eines dritten Havelübergangs zu befragen – und über die anstehende Badbefragung wird in der Stadtpolitik immer noch gefeilscht wie auf einem Basar. Konsequent weitergedacht wächst sich diese Art der von oben verordneten Bürgerbeteiligung aus: Alle strittigen Themen, denen sich die gewählten Lokalpolitiker nicht stellen wollen, werden an die Potsdamer abgegeben. Die bekommen dann einmal im Jahr einen dicken Ordner mit Umfrageblättern, die sie im Sinne der Stadtentwicklung durchkreuzen sollen. Alle Dauerbrenner der Lokalpolitik würden superschnell aufgelöst. Ein paar Vorschläge für die Fragen: „Soll ein Tierheim entstehen und wenn ja: wo?“, „Doch noch Stadtgeld für die Garnisonkirche?“, „Sind höhere Parkgebühren in der Innenstadt erwünscht?“, „Wie viele Sonntage sollen die Läden in der Innenstadt öffnen?“. Und so weiter. Bis irgendwann einmal der Vorschlag kommt: „Soll das Stadtparlament abgeschafft werden?“
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