Landeshauptstadt: Educon wird von England aus geführt Rechtsstreit wird weiter verfolgt
Der auch in Potsdam tätige und in die Schlagzeilen geratene Bildungsträger Educon hat neue Inhaber. Wie Educon gestern mitteilen ließ, habe ein englischer Investmentfonds die „gesamten Geschäftsanteile“ des Bildungsanbieters erworben.
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Der auch in Potsdam tätige und in die Schlagzeilen geratene Bildungsträger Educon hat neue Inhaber. Wie Educon gestern mitteilen ließ, habe ein englischer Investmentfonds die „gesamten Geschäftsanteile“ des Bildungsanbieters erworben. Ein von Educon beauftragter Anwalt erklärte gegenüber den PNN, die neuen Eigentümer seien – trotz gravierender Vorwürfe – vom Konzept des Bildungsträgers überzeugt und planten, die Aktivitäten „unter neuer Führung“ auf ganz Europa auszuweiten. Wie es weiter hieß, seien aufgrund des Wegfalls staatlicher Zuschüsse durch das Land Brandenburg „umfangreiche Umstrukturierungen notwendig“. Dazu zählten die „Anpassung“ der Schulgelder sowie Kurse, die für das laufende Jahr „ruhend gestellt“ – das heißt zunächst ausgesetzt – würden. Privatschulen würden ihren Status und die Genehmigung nicht verlieren, wenn sie vorübergehend ruhen würden, hieß es weiter. Wie der Anwalt erklärte, würden in Potsdam die privaten Ergänzungsschul-Angebote in den Bereichen Hotel- und Gaststättengewerbe, Kosmetik und IT-Bereich dennoch weitergeführt. Für drei Educon-Angebote im Bereich Ersatzschule hat das Land Brandenburg die Zulassung zurückgezogen und die staatlichen Zuschüsse gestrichen. Außerdem klagt das Land Brandenburg auf Rückzahlung von Geldern. Die Staatsanwaltschaft Potsdam ermittelt gegen Personen aus der früheren und jetzigen Führungsebene der Educon- Gruppe unter anderem wegen des Verdachts des Subventionsbetrugs. Der Vorwurf: Es seien Schülerzahlen gefälscht worden, um Zuschüsse zu erschleichen. Educon weist die Vorwürfe zurück und erklärte gestern, die Prozesse gegen das Land Brandenburg würden weitergeführt und Schadensersatzansprüche eingeklagt. Demgegenüber sagte der Sprecher des Bildungsministeriums, Stephan Breiding, auch die neue Besitzerstruktur werde nichts daran ändern, dass das Land seine Klagen wegen Subventionsbetrug weiter verfolgen werde. Die Rückforderungen reichen demnach bis ins Schuljahr 2008/2009 zurück. erb
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