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Von Viktoria Schiller: Ein anderes Drewitz ist möglich

Ideen für die Konrad-Wolf-Allee: Das 4. Internationale Sommercamp der Fachhochschule ist zu Ende

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Für Robert Wählt war es, wie er sagt, fast schon ein Heimspiel: Der 26-jährige Architekturstudent nahm am 4. Internationalen Sommercamp der Fachhochschule Potsdam teil und entwickelte im Team Ideen zur Verschönerung des Stadtteils Drewitz . Robert Wählt kennt sich aus – er selbst wohnt am Schlaatz.

Wie bereits im vergangenen Jahr, so stand auch beim diesjährigen Sommercamp die „Gartenstadt Drewitz“ im Mittelpunkt. Wegen der Kommunalwahlen war die Projektwoche aber in den Herbst verschoben worden. Am vergangenen Sonntag ging es dann mit einer Ortsbegehung los: 44 Studenten aus dem In- und Ausland sahen sich mit sechs Professoren der Fachhochschule Potsdam (FHP) und Architekten aus Deutschland, Österreich, Italien, Russland und den USA ihr Planungsgebiet – sechs Blöcke in der Konrad-Wolf-Allee – an. Wie Teamleiter Karl-Heinz Winkens von der FHP erklärte, versteht sich das Sommercamp aber nicht als Wettbewerb: „Wir wollen einfach Ideen sammeln und zeigen, was möglich ist.“

Was zumindest auf der Modellebene realisiert werden kann, präsentierten die Studenten und Professoren am gestrigen Freitag vor einer Jury. Dem ein oder anderen Teilnehmer waren die Anstrengungen der vergangenen Tage anzusehen: „Wir haben Tag und Nacht gearbeitet, um rechtzeitig fertig zu werden“, sagte der Leiter des Teams „Sonnensucher“, Claudio Perilli. Der freie Architekt aus Rom erklärte die Herangehensweise seines Teams: „Die Aufgabe bestand darin, moderne Wohngebäude mit einladenden Innenhöfen zu entwerfen, die die vorhandenen Strukturen sinnvoll ergänzen.“ Die Studenten seines Teams – zwei Berliner, vier Studenten der FHP und ein US-Amerikaner – hätten zusätzlich besonderen Wert darauf gelegt, konkrete Bezüge zum Ort herzustellen. So entstand im Modell eine gläserne Außenfassade, die den Blick auf ein mit Szenen des Konrad-Wolf-Films „Sonnensucher“ geschmücktes Treppenhaus freigibt.

Alle sechs Gruppen des Sommercamps befassten sich auch mit der Frage, mit welchen Umbaumaßnahmen die Lebensqualität der Bewohner von Drewitz verbessert werden könnte. Das Team um Claudio Perilli richtete seinen Modell-Wohnblock nach der Sonne aus: Die Wohnungen liegen zum Süden hin, das Treppenhaus auf der Nordseite.

Architekturstudent Robert zog am Freitagnachmittag eine sehr positive Bilanz der vergangenen Projekttage, auch wenn ihm nach 32 Stunden auf den Beinen langsam die Kräfte ausgingen. „Ich hoffe nun, dass die Ergebnisse des Sommercamps von der Stadt aufgegriffen werden“, sagte er während der Präsentation. Zuversichtlich war die Gruppe um Professor Markus Löffler. Ihr Slogan: „Back to Drewitz – Yes we can!“

Viktoria Schiller

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