
© Manfred Thomas
Von Erhart Hohenstein: Ein Erfolg ist überfällig
Erstmals seit 2005 will der 1. FFC Turbine bei Bayern München wieder siegen
Stand:
Am Sonntag stehen sich in der Frauen-Bundesliga mit Bayern München und dem Deutschen Meister und Champions League-Sieger 1. FFC Turbine Potsdam zwei Siegerteams des Saisonauftakts gegenüber. Potsdam gewann zuhause 4:1 gegen den HSV, die Bayern 2:0 bei Aufsteiger Herford.
Bayern-Trainer Thomas Wörle sieht die Potsdamerinnen „ eindeutig in der Favoritenrolle“. Denn im Vergleich zu seiner Elf „bieten sie mit Bajramaj, Peter, Mittag, Zietz und Schmidt fünf aktuelle Europameisterinnen auf“, sagte er.
Turbine-Trainer Bernd Schröder sieht dies allerdings etwas anders. Ausgerechnet gegen die Bayern gelang seit 2005 kein Sieg mehr. Damals gewann Potsdam in München klar mit 5:2, dann folgten aber ein 3:3, ein 1:2, ein peinliches 2:7 und ein 1:1. Die nunmehrige neue FCB-Spielführerin Nina Aigner traf in 13 Spielen gegen die Brandeburgerinnen sieben Mal ins Tor.
Schröder weist darauf hin, dass mit der schussgewaltigen Petra Wimbersky eine erfahrene Nationalspielerin vom 1. FFC Frankfurt (Main) zu den Bayern zurückgekehrt ist. Mit U17-Nationalspielerin Lena Lotzen, mit Clara Schöne und den österreichischen Nationalspielerinnen Viki Schnaderbeck und Nadine Prohaska, die am Vorsonntag erstmals in der 1. Bundesliga aktiv waren, bietet der Gastgeber aber auch einige leistungsstarke neue Aktive auf.
Bayern-Trainer Wörle meint, Potsdam werde von Anfang an versuchen, durch ein laufintensives Spiel seine Ansprüche zu untermauern. Ein offener, fairer Schlagabtausch werde die Partie am Sonntag kennzeichnen. „Wir wollen uns von Anfang an konzentriert und mit hoher Laufbereitschaft dieser sehr schweren Aufgabe stellen“, meinte er. Auch die ehemalige „Turbiene“ Petra Wimbersky geht optimistisch in die Partie. Die 27-Jährige hat in neun Jahren Bundesliga 133 Tore geschossen, 59 davon im Trikot des 1. FFC Turbine Potsdam. Mit dem Verein gewann sie von 2002 bis 2006 zwei Meistertitel, dreimal den DFB-Pokal und 2005 den Uefa-Women’s-Cup. „Eine tolle Zeit“, erinnert sich Wimbersky. Zusammen mit Anja Mittag und Conny Pohlers bildete sie das „magische Dreieck“ bei Turbine. „Wir sind gegen Turbine am Sonntag klarer Außenseiter“, schiebt sie die Favoritenrolle nach Potsdam. „Das Team ist eine Spitzenmannschaft, über Jahre wird dort tolle Arbeit geleistet. Auch im Umfeld.“
Bernd Schröder nimmt diese Zuweisung ebenso wie die Kampfansage der Bayern gelassen auf. Gegen den „Angstgegner“ sei diesmal wieder ein Sieg angesagt, erklärt der Chefcoach. „Wir sind Favorit und wollen auch so auftreten!“ Ins Abschlusstraining seien zwar Bianca Schmidt und Jessica Wich mit einigen leichten Blessuren gegangen, ebenso der in letzter Zeit in den Blickpunkt gerückte Neuzugang Daniela Löwenberg (22) von der SG Essen-Schönebeck. Dennoch seien alle drei einsatzfähig.
Die Begegnung wird am Sonntag um 11 Uhr im Aschheimer Sportpark in München angepfiffen, DFB-TV überträgt das Spiel direkt ins Internet
Erhart Hohenstein
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