Landeshauptstadt: Ein Franke in Brandenburg
Thomas Glaubitz ist neuer Vorstandsvorsitzender der Lafim-Gruppe
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Die Großtante seiner Frau sei es gewesen, aber auch der Mauerfall. Von beiden habe er den Impuls erhalten, beruflich in die Diakonie zu wechseln, erzählt Thomas Glaubitz. Mit der Großtante, einer Diakonisse, die noch im Alter von 90 Jahren mit dem Diakonissenhäubchen auf dem Kopf Fahrrad gefahren sei, unterhielt sich Glaubitz immer mal wieder über diakonische Arbeit. Dabei empfahl sie ihm, doch vielleicht selbst beruflich in die Diakonie zu wechseln. Der studierte Betriebswirt arbeitete da noch im westdeutschen Einzelhandel. Ja, und als 1989 die Grenzen öffneten und sich für die westlichen Handelsunternehmen im Osten ein riesiger neuer Absatzmarkt auftat, sei es bei den Händlern nur um Profit gegangen, sagt Glaubitz. Da habe er sich gesagt: „Das mach ich nicht mehr mit.“
Glaubitz stellte seine Arbeitskraft fortan in den Dienst der Diakonie. Unter anderem war er viele Jahre in Bayern bei den Rummelsberger Anstalten beschäftigt. Später erstellte er Betriebsanalysen für diakonische Einrichtungen und begleitete Bauprojekte für Pflegeheime. Dabei verschlug es den Franken auch nach Brandenburg. Hier lernte er den Lafim kennen, eine diakonische Einrichtung, die in Potsdam unter anderem das Hasenheyer-Stift und das Emmaus-Haus betreibt. Schließlich bewarb sich Glaubitz erfolgreich um die Leitung der Bauabteilung des Lafim.
Heute nun wird Glaubitz in einem Gottesdienst in der Potsdamer Nikolaikirche in das Amt des Vorstandsvorsitzenden der Lafim-Gruppe eingeführt. Bereits seit Oktober 2011 bekleidet er dieses Amt. „Lafim“ bedeutet „Landesausschuss für Innere Mission“. Eine ziemlich alte Bezeichnung für eine Einrichtung, in der es doch sehr um die Zukunft geht, wie Glaubitz erläutert: So werde das Thema „Altersarmut“ an Bedeutung zunehmen. Hierfür gelte es, „neue Konzepte und neue Möglichkeiten zu entwickeln“.
Beruflich in Brandenburg angekommen, möchte der 56-jährige Glaubitz dennoch nicht mit seiner Frau aus Franken an die Havel ziehen. Er werde weiterhin am Wochenende pendeln. Glaubitz verweist auf sein Alter: „Wenn ich 20 Jahre jünger wäre, dann wäre ich auch schon längst umgezogen.“ Holger Catenhusen
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